Schmölln feiert 950 Jahre Ersterwähnung unter dem Schirm Mariens

Festwochenende vom 2.-4-September

Wappen der Stadt SchmöllnSchmölln, 30.08.2016: Vom 2. bis 4. September feiert Schmölln in Ostthüringen 950-jähriges Bestehen. Der Ort wurde erstmals im Jahre 1066 als „abbatia zmulna“ erwähnt. 1132 kam mit der Ansiedlung von Mönchen des Zisterzienserordens durch Bischof Udo von Naumburg in das vermutlich schon bestehende Kloster die Verehrung der Gottesmutter Maria hierhin.

Der Konvent wurde leider schon nach fünf Jahren in die Nähe von Naumburg als Kloster Sanctae Mariae ad Portam (St. Marien zur Pforte) verlegt, dem heutigen Schulpforta. Geblieben war die Verehrung Marias in der ehemaligen Klosterkirche „Unserer Lieben Frauen auf dem Berge“. Die Verehrung muss von einer solche Intensität gewesen sein, dass sich daraus eine bedeutende und weithin bekannte Wallfahrt entwickelte. Alte Quellen berichten sogar, dass sie die zweitälteste nach Aachen gewesen sei. Sie bescherte den Schmöllnern einen gewissen Wohlstand. Wie sonst hätte man kurz vor 1500 mit der Stadtkirche Sankt Nicolai eine der größten Kirchen in der Umgebung neu bauen und dazu das Rathaus dem neuesten Stil der damaligen Zeit, der Gotik, anpassen können.

In dem Bewusstsein, was sie der Fürsprache dieser Frau zu verdanken hatten, nahmen Schmöllns Bürger sie als Gottesmutter von Anfang an in das Siegel und das Wappen ihrer zwischen 1324 und 1329 gegründeten Stadt auf. Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm dominiert dieses trotz Reformation und den Zeiten der Diktaturen bis auf den heutigen Tag. An den Zufahrtsstraßen der Stadt wird man heute von Maria im Stadtwappen begrüßt und verabschiedet.

Ende des 19. Jahrhunderts erwachte nach der Reformation in Schmölln erneut katholisches Leben. Schließlich errichteten im Osten der Stadt die Katholiken auf dem Lindenberg wieder eine eigene Kirche. Im Sinne der Tradition erhielt die Kirche das Patrozinum „Maria immaculata“ (Unbefleckte Empfängnis Mariens). In den letzten Jahrzehnten kamen sich die Konfessionen langsam nahe.

So wird das Festwochenende am Freitag, dem 2. September in der Stadtkirche „Sankt Nicolai“ mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet, bei dem die Gottesmutter und die heute wieder populäre Wallfahrtstradition einen Akzent bilden. Beim Festumzug am kommenden Sonntag mit rund 1.600 Mitwirkenden in fast 50 Bildern engagiert sich die katholische Kirchgemeinde in zwei Schaubildern mit nahezu 40 Akteuren zur Klostergründung und zur Wallfahrtstradition.

Claudia Kirtzel, Bernd Schneider



Zurück Impressum