Ordensleute müssen im guten Sinne frag-würdig sein

Eindrücke vom "Tag des geweihten Lebens" am 2. Februar in Leipzig

Begegnung und Gespräch
Neben den Impulsen lud der gemeinsame Tag zu Begegnung und Gespräch ein.

Leipzig, 12.02.2016: Zum „Tag des geweihten Lebens“ waren am 2. Februar alle Ordensgemeinschaften unseres Bistums nach Leipzig eingeladen. Mit diesem Fest der Begegnung, des geistlichen Austauschs und der Inspiration endete zugleich das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Orden“. Etwa 60 Ordensleute aus 15 verschiedenen Kommunitäten waren an diesem Tag nach Leipzig gekommen. Die Dominikaner hatten anlässlich des 800. Jahrestages ihrer Ordensgründung in den Konvent St. Albert in Leipzig-Wahren eingeladen.

Sr. Scholastika Jurt OP und P. Philipp König OPDen Impulsvortrag hielten Schwester Scholastika Jurt OP, Generalpriorin der Arenberger Dominikanerinnen, und P. Philipp König OP, der sich selbst als „jüngster Neuerwerb des hiesigen Konvents“ bezeichnete. In einem authentischen und tief geistlich geprägten Dialog gingen die beiden Ordensleute der Frage nach: „Wie soll es weitergehen? – Ordensleben in der Zukunft“. Neben ihrer je eigenen Berufungsgeschichte klammerten sie auch konkrete Fragen im Umgang mit mangelndem Ordensnachwuchs nicht aus und plädierten für eine gesunde Mischung aus Gottvertrauen und wachem Geist im Hier und Jetzt:
„Wenn wir das Übermorgen gestalten wollen, verpassen wir das Heute. Gott zeigt uns im Heute wichtige Spuren, die uns erkennen lassen, was wir lassen können und was der Kern unserer Berufung ist“, so Sr. Scholastika. „Die Herausforderung besteht darin, so zu leben, dass wir im guten Sinne frag-würdig sind. Dann kommen wir in Kontakt mit dem Leben der Menschen.“
Gerade im Hinblick auf die Altersstruktur der Orden stelle sich die Frage, wie die eigene Berufung im Alter, in Krankheit und mit abnehmenden Kräften gelebt werden könne: „Unsere Berufung vollendet sich im Tod, nicht vorher.“

Besichtigung des St. Benno-Verlags
Michael Birkner, Geschäftsführer des St. Benno-Verlags, führte die Ordensleute durch den Verlag.

Nach diesen erfrischenden Impulsen bestand die Möglichkeit, den Dominikaner-Konvent St. Albert bzw. den St. Benno-Verlag zu besichtigen oder einfach miteinander ins Gespräch zu kommen. Dem Charakter des Festtages entsprechend konnten sich alle Ordensleute beim gemeinsamen Mittagessen stärken, bevor es weiter in Richtung der neuen Propsteikirche ging.

Für viele war es eine Erstbegegnung mit diesem Kirchenraum – diesen tiefer zu verstehen, half die von P. Philipp König OP geleitete Führung. Sie war eine gute Überleitung zur abschließenden Eucharistiefeier mit P. Josef kleine Bornhorst OP, dem Prior der Leipziger Dominikaner.
Innerlich gestärkt traten die Ordensleute danach die Heimreise in ihre Kommunitäten an.

Vorbereitungen zur Lichtfeier
Der Gottesdienst am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, begann mit einer Lichtfeier.

Lichtfeier

Gottesdienst am "Tag des geweihten Lebens" 2016 in Leipzig


Text: Monika Münch
Fotos: Schwester M. Cäcilia, Nazarethschwestern vom hl. Franziskus, Goppeln



Zurück Impressum