ZdK-Räte tragen Entscheidung zur Distanz des Katholikentagsprogramms zu AfD-Verantwortlichen mit

Räte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken tagten am 3. und 4. März in Leipzig

In Leipzig kamen die Räte des ZdK zur Tagung zusammen. Foto: R. Schäfer

In Leipzig kamen die Räte des ZdK zur Tagung zusammen. Foto: R. Schäfer

Leipzig, 07.03.2016: Zu einer zweitätigen Rätetagung ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am vergangenen Freitag und Sonnabend in Leipzig zusammengekommen. An der Tagung nahmen knapp 100 Vorsitzende und Geschäftsführer der Diözesanräte sowie Vertreter des ZdK teil.

Dabei wurde laut Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) die Entscheidung maßgeblich befürwortet, beim 100. Katholikentag im Mai keine AfD-Vertreter zu Podiumsdiskussionen einzuladen. Die Parteispitzen „einer Protestbewegung mit solch fremdenfeindlichen Einstellungen“ sollten nicht "geadelt" werden, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper erklärte, es habe zu diesem Thema Zuschriften an das katholische Laiengremium gegeben. Rund Dreiviertel deren Verfasserinnen und Verfasser hätten dabei diese Entscheidung kritisiert, so Vesper. Hauptvorwurf sei gewesen, dass dadurch der Dialog unterdrückt werde. Generalsekretär Vesper versicherte dazu, dass beim Katholikentag „die Sorgen der AfD-Sympathisanten“ zur Sprache kämen. Von den anwesenden Diözesanräten erklärte eine überwiegende Mehrheit ihre Zustimmung zu dieser ZdK-Position.

Bei der Tagung in Leipzig hatte Erzbischof Dr. Heiner Koch seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, der Katholikentag in Leipzig solle sich besonders für Nichtgläubige öffnen. "Mit einem Konfessionslosen ins Gespräch zu kommen, ist zehnmal schwerer, als mit ebenfalls Getauften - aber es werden vermutlich die intensiveren Begegnungen sein", so der Erzbischof von Berlin. Wichtig sei eine Haltung der Offenheit. "Wir müssen mit ehrlichen Interessen auf den anderen zugehen, nicht um unsere Mitgliederzahlen in die Höhe treiben zu wollen."

Laut KNA verwies er darauf, dass es künftig in ganz Deutschland und nicht nur in der ostdeutschen Diaspora darauf ankomme, "als Christ profiliert sprachfähig und einladend zu sein". Es sei nicht mehr selbstverständlich, Christ zu sein. "Das läuft überall in die gleiche Richtung, auch im Westen", sagte Heiner Koch, der als damaliger Bischof von Dresden-Meißen im Jahr 2013 den 100. Katholikentag für das Jahr 2016 nach Leipzig eingeladen hatte und sich bis heute weiter an den Planungen beteiligt.



Zurück Impressum