Nicht nur von der Natur und den Entfernungen beeindruckt

Bischof Heinrich besuchte die Vogtland VG

Bischof und Stab
Der Bischof und sein Hirtenstab - bei der Predigt am Abend in Auerbach.  (Foto: Jochen Dinter)

Am vergangenen Freitag, dem 19. Mai, besuchte Bischof Heinrich Timmerevers die Vogtland Verantwortungsgemeinschaft (VG). Wie in den anderen VGs im Bistum wollte er sich auch hier ein Bild machen von den Kirchlichen Orten, Besonderheiten der Pfarreien und Entfernungen in der Region. Die Steuerungsgruppe der Vogtland VG hatte ein dichtes Programm vorbereitet, um dem Bischof möglichst viel zu zeigen.

Kurz nach 9 Uhr begrüßte Pfarrer Ralph Kochinka, der Leiter der Vogtland VG, Bischof Heinrich Timmerevers, Dr. Christian März und Steffen Hollmann aus der Abteilung Pastoral des Ordinariates vor der Reichenbacher St. Marienkirche. Die nach dem Gottesdienst versammelten Gemeindemitglieder beteten mit dem Bischof und Pfarrer Reichl die Terz. Danach stellte Pfarrer Reichl die Reichenbacher Pfarrei vor. Anschließend kam es vor der Kirche zu einer Begegnung zwischen den Gemeindemitgliedern und ihrem Bischof.

Bereits nach einer halben Stunde musste der Bischof – begleitet von Pfarrer Kochinka – schon wieder aufbrechen. Über die A 72 ging es über Oelsnitz nach Bad Elster. Unterwegs zeigte sich Bischof Heinrich beeindruckt von der herrlichen Natur, die hier – viel später als in Dresden – gerade erst zu grünen und zu blühen begann. Ihm wurde aber auch bewusst, welche Entfernungen zwischen den einzelnen Orten zurückzulegen sind.

In der altehrwürdigen St. Elisabethkirche am Rande des Kurparkes wurde der Bischof von Pfarrer Eichholz begrüßt. Diakon Christoph Braun berichtete über die Kurseelsorge und die großen Chancen und Herausforderungen, die vielen Kurgäste seelsorglich zu begleiten.
Nach einem Lied zur heiligen Elisabeth ging die Fahrt weiter nach Markneukirchen. Die renovierte Kirche und das alte Pfarrhaus beeindruckten den Bischof. Gemeindekatechetin Frau Willenberg schilderte die veränderte Situation der Gemeinden im Musikwinkel des Vogtlandes durch den Weggang der meisten jungen Leute.

Von dort ging es durch lange Wälder über den höchsten Ort der VG – Schöneck auf dem über 700 m gelegenen Kamm des Erzgebirges – nach Falkenstein.
Dort fand mittags ein Treffen mit allen hauptamtlich Mitarbeitenden in der Region statt, zu dem auch die Pfarrer im Ruhestand eingeladen waren. Während eines Mittagessens lernte der Bischof die Arbeitsbereiche der einzelnen Sekretärinnen und Pfarrer sowie des Diakons, der Gemeindereferentin und der Katechetin kennen.
Nach einer kurzen Mittagspause wurde dem Bischof die Gemeinde Falkenstein vorgestellt, und anschließend ging es in ein Atelier des Künstlerehepaares Blechschmidt in Falkenstein. Dem Bischof wurde die Friedenslichtkapelle gezeigt, die täglich für Gebete offensteht. Im Atelier fand eine kurze Begegnung mit Schülerinnen statt, die gerade einen Kurs absolvierten.

Bischof Heinrich im Atelier Blechschmidt
Bischof Heinrich stattete dem Atelier Blechschmidt einen Besuch ab.  (Foto: Atelier Blechschmidt)

Nach dieser kurzen Visite ging es nun weiter zum Klinikum Obergöltzsch nach Rodewisch.
Hier traf sich Bischof Timmerevers mit der Klinikleitung und dem ökumenischen Team der Krankenhausseelsorge. Im gemeinsamen Gespräch ging es um die Situation der Klinik, deren Träger der Vogtlandkreis ist, über die Wichtigkeit der Seelsorge im Klinikum und ihr Leitbild „Erst der zufriedene Patient macht auch die Klinik zufrieden“. Das Treffen fand einen guten gemeinsamen Abschluss im Andachtsraum mit Lied, Fürbitten und dem Segen des Bischofs.

Leitung der Klinik Obergöltzsch in Rodewisch
Bischof Heinrich zusammen mit der Leitung der Klinik Obergöltzsch in Rodewisch, den evangelischen (r.) und katholischen (l.) Krankenhausseelsorgern und Pfarrer Ralph Kochinka (2.v.r.).  (Foto: Klinik Obergöltzsch)

Danach ging die Fahrt nach Auerbach zur „Flinken Nadel“, dem Kreativkreis des Deutschen Familienverbandes, Vogtlandkreis e.V. Hier wurde Bischof Timmerevers von der Vorsitzenden der Gruppe, Jutta Staudt, die zur katholischen Gemeinde Auerbach gehört, begrüßt. Begeistert erzählte sie von der Arbeit der etwa 13 nichtreligiösen und religiösen Frauen. Mit viel Fleiß nähen sie z.B. Herzkissen für krebskranke Frauen im Brustzentrum Rodewisch, stricken Puppenkleider für Kindergärten, nähen „Nesteldecken“ für demente Menschen. Auch spielen und basteln sie mit Kindern und bringen überall mit ihren scheinbar unerschöpflichen Ideen und Kräften den Mitmenschen einfach Freude. Das spürte auch der Bischof, als er beschenkt mit einem Herzkissen und guten Wünschen nach einer halben Stunde verabschiedet wurde.

Bischof Heinrich bei der "Flinken Nadel"
Bischof Heinrich zu Besuch bei der "Flinken Nadel"; mit dabei: Auerbachs Stellvertretender Oberbürgermeister Joachim Otto (l.).  (Foto: Hagen Hartwig)

Nun ging es weiter zur katholischen Kirche in Auerbach. Dort wurde der Bischof schon erwartet von Gemeindevertretern, die ihm die Situation der Pfarrei Auerbach erläuterten. Um 18 Uhr waren dann alle Pfarrgemeinden der Vogtland VG zu einem gemeinsamen Gottesdienst eingeladen. Anschließend trafen sich alle Interessierten im Pfarrsaal zum Abendessen und zum gemeinsamen Gespräch mit unserem Bischof. Im Vorfeld wurden die verschiedenen Fragen der Gemeinden etwas thematisch zusammengefasst und moderiert durch Herrn Reimann aus Reichenbach. Eine große Sorge war, wie es denn mit der Seelsorge in den Gemeinden in der Zukunft weitergehen solle, wenn es immer weniger Priester und Hauptamtliche geben werde. In einem anderen Fragenkomplex ging es um Finanzen und Gebäude. Auch für spontane Äußerungen von Ärger und Unverständnis in der Kommunikation zwischen Bistum und Gemeinde war Platz und Offenheit vorhanden.

Gespräch mit der Vogtland VG
Bischof Heinrich im Gespräch mit Mitgliedern der Vogtland VG.  (Foto: Jochen Dinter)

Gegen 21 Uhr trat Bischof Heinrich dann mit seinen Begleitern die Rückreise an – erfüllt von einer Vielzahl neuer Eindrücke über Land und Leute der Vogtland VG.

Text: Ralph Kochinka und Regina Mahler



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