Medizin für Musiker

Gemeinsame Fortbildung der hauptamtlichen Kirchenmusikerinnen und -musiker der Ostbistümer

Die Tagungsteilnehmer in Zwochau. Foto: privat

Die Tagungsteilnehmer kamen aus vier (Erz-)Bistümern.


Zwochau/Leipzig, 27.01.2017: Zu einer gemeinsamen Weiterbildung trafen sich vom 22. bis 23. Januar im Begegnungszentrum Zwochau nahe Leipzig 29 hauptamtliche Kirchenmusikerinnen und -musiker aus den (Erz-)Diözesen Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt und Magdeburg. Die Fortbildung stand unter dem Thema „Musikermedizin und Physioprophylaxe“. Als Referentinnen konnten Dr. med. Gabriele Rotter, Ulrike Feld und Carolina Lares-Jaffé vom Kurt-Singer-Institut für Musikermedizin Berlin gewonnen werden. Die Idee zu einer gemeinsamen Fortbildung entstand bei der nach Jahren ersten gemeinsamen Tagung der hauptamtlichen Kirchenmusiker der Ostbistümer im März 2015. Bei der zweiten Tagung im Jahr 2016 wurde entschieden, eine Fortbildung zu planen. Die Planungsgruppe bestand aus Kathedralmusiker Matthias Mück, Magdeburg, Referent für Kirchenmusik Martin Ludwig, Berlin, Dekanatskirchenmusiker Jacobus Gladziwa, Delitzsch, und Domorganist Johannes Trümpler, Dresden.

Die Wahl des Themas fand großen Anklang, da Kirchenmusiker in gleichem Maße wie andere Musiker von berufsbedingten körperlichen und psychischen Belastungen betroffen sind. Im Laufe der beiden Tage gab es Vorträge zu den Themen „Haltungsbalance und Osteopathie für Kirchenmusiker“ und „Psychische Belastungsfaktoren und Lampenfieber bei Kirchenmusikern“. Zu beiden Vorträgen wurden praktische Übungen angeboten, die die Themen auf ganzheitliche Weise vertieften und trotz der kurzen Zeit wichtige Hilfestellungen für eine körperbewusste Berufsausübung geben konnten. So erlernten die Teilnehmer beispielsweise eine Atemübung zur Regulierung der Herzfrequenz in Stresssituationen, vorbeugende körperliche Übungen vor dem Spiel und das Bewusstsein für eine gesunde Haltung.

Bereichert wurde die Fortbildung durch eine Kirchen- und Orgelbesichtigung im nahegelegenen Delitzsch. Pfarrer Michael Poschlod führte durch die in einer eigenwilligen Mischung aus romanischen und gotischen Elementen erbaute Kirche, die 1937 eingeweiht wurde. Der Architekt, Johannes Reuter aus Bitterfeld, war ein Schüler des bekannten Architekten Dominikus Böhm – für Kenner böhmischer Bauten gut erkennbar. Zwischen der abschnittsweise vorgetragenen Führung präsentierten Dekanatskirchenmusiker Jacobus Gladziwa (Delitzsch) und Kathedralmusiker Matthias Mück (Magdeburg) die Weimbsorgel aus dem Jahr 2013. Die gelungene Intonation des 23 Register großen Instrumentes wurde durch farbig registrierte Literaturstücke (u.a. Saluto angelico von Karg-Elert, Choralvorspiele von Brahms und einem Trumpet Tune von Michael Hoppe) präsentiert, die Vorführung gipfelte in einer vierhändigen Improvisation über „Christus Vincit“, die die symphonischen Potentiale der Orgel aufzeigte.

Zu Beginn des zweiten Tages wurde das gemeinsame Lernen mit der Feier der Laudes um gemeinsames Beten und Singen erweitert. Die Gemeinschaft über die Bistumsgrenzen hinaus stand auch bei den Mahlzeiten und dem abendlichen Ausklang im Vordergrund und die Begegnung und Gespräche mit den Kollegen bereicherten die Veranstaltung sehr. Die gute Stimmung und die positive Resonanz auf die Themen und die Wahl des Ortes belegen, dass dies ein gelungener Auftakt zu weiteren gemeinsamen Fortbildungen war.  

Referent für Kirchenmusik Johannes Trümpler



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