Krankenhausseelsorger tagten in Hoheneichen

Gemeinsame Arbeitsgemeinschaft der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz

Im Kreis der Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger übergab Regina Mahler (in der Bildmitte links) die Aufgabe des Sprechers der Runde an Vincenc Böhmer (daneben). Foto: Matthias Mader

Im Kreis der Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger übergab Regina Mahler (in der Bildmitte links) die Aufgabe des Sprechers der Runde an Vincenc Böhmer (daneben). Foto: Matthias Mader

Dresden, 03.03.2017: Die hauptamtlichen Krankenhausseelsorgerinnen und –seelsorger der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz bilden jetzt eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft. Die 21 Frauen und Männer treffen sich zweimal jährlich zu einer Konferenz, um Fachthemen zu diskutieren und sich gegenseitig über Entwicklungen in ihrem vielfältigen und dynamischen Arbeitsfeld zu informieren.

Bei ihrem Frühjahrstreffen in Haus Hoheneichen wurde in dieser Woche der Staffelstab der Sprecheraufgabe von Regina Mahler an Vincenc Böhmer übergeben. Regina Mahler war zuletzt viele Jahre Seelsorgerin im Klinikum Chemnitz und ist jetzt im Vogtland sowohl in der Gemeinde wie auch in der Krankenhausseelsorge tätig. Vincenc Böhmer ist Seelsorger im Malteser-Krankenhaus St. Johannes in Kamenz.

Am Studientag, mit dem die Frühjahrskonferenz beginnt, nahmen auch wieder evangelische Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger teil – ein Zeichen für die gute ökumenische Zusammenarbeit in diesem Bereich. Zum Thema „Sprache und Rituale in der Begegnung mit nichtreligiösen Menschen“ konnte Prof. Dr. Maria Widl aus Erfurt gewonnen werden. In ihrem Vortrag wies sie unter anderem darauf hin, dass das pastorale Gespräch immer ein evangelisierendes Gewicht hat, da es mit einer Person der Kirche geführt wird. Das christliche Menschenbild geht von einer Grundveranlagung des Menschen zum Gottesbezug aus. Daher kann das pastorale Gespräch als ein „Reden über Gott und die Welt“ - im eigentlichen Sinne - in die Tiefe gehen, was sich aber nicht machen lässt, sondern davon abhängt, ob sich ein Kairos einstellt. Die ungeteilte und authentische Präsenz der Seelsorgerinnen und Seelsorger für den Gesprächspartner öffnet dafür einen Raum.

In der Konferenz selbst wurde engagiert beraten, welche Rolle die Krankenhausseelsorge im Rahmen der pastoralen Veränderungsprozesse einnimmt. Durch die territoriale Neuordnung der Pastoral in den deutschen Bistümern kommt auch das Zueinander von Gemeinde- und kategorialer Seelsorge neu in Bewegung. Krankenhausseelsorge zeigt sich als wichtiger Ort von Kirche in einem Umfeld, wo es um existentielle Grundfragen und -nöte geht, wo gebangt und gelitten, gehofft und beigestanden wird. Wie kommen die Menschen in Chemnitz, Leipzig oder anderswo mit dem Glauben in Kontakt? Zu dieser Grundfrage des Erkundungsprozesses hat die Krankenhausseelsorge viele Erfahrungen beizusteuern, da sie an der Schwelle zwischen Kirche und Gesellschaft unterwegs ist und für jeden, der das wünscht, ein offenes Ohr und Herz hat.

Matthias Mader



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