Herausfordernder Dienst am Menschen

Krankenhausseelsorger/innen im Gespräch mit Bischof Heinrich Timmerevers – am 9. November

Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger mit Bischof Heinrich

Die Krankenhausseelsorge ist ein offenes pastorales Feld, das sich weiter aufbaut und differenziert. Es steckt voller Überraschungen und verlangt den Einsatz der ganzen Person. In der konkreten Praxis vor Ort ist wenig vorhersehbar und planbar. Das ist eine Herausforderung für alle, die sich dieser Aufgabe täglich neu stellen und so ein konkretes Zeugnis für die lebensstärkende Kraft des Evangeliums geben.

Mit diesen Gedanken würdigte Bischof Heinrich Timmerevers den Dienst der 18 hauptamtlichen Krankenhausseelsorger/innen, die mit ihm erstmalig als Fachgruppe am Donnerstag, 9. November, zu einer Konferenz zusammentrafen. Er machte dabei zugleich deutlich, dass ihm die Seelsorge im Krankenhaus und die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern und ihren Trägern aus seiner eigenen pastoralen Praxis heraus vertraut ist.

Ausführlich schilderten die Frauen und Männer dem Bischof, wie sie ihren Dienst erleben und welche Fragestellungen sie bewegen. Konkrete Anliegen wurden im Gespräch mit ihm erörtert und weitergedacht. Die zuständige Hauptabteilungsleiterin im Bischöflichen Ordinariat, Elisabeth Neuhaus, erläuterte zudem, wie die Krankenhausseelsorge im Bereich der pastoralen Entwicklung verortet ist und welche Perspektiven sich hier aufzeigen lassen. Bischof Timmerevers wies dabei auch darauf hin, dass unser Bistum mit seinen begrenzten personellen Möglichkeiten in diesem so wichtigen Praxisfeld kein flächendeckendes Angebot bereitstellen kann. Dennoch wurde im Gespräch deutlich, dass gerade die Krankenhausseelsorge nicht auf die Begleitung von Kirchenmitgliedern beschränkt ist. Immer mehr fragt etwa das Klinikpersonal eine Präsenz von Seelsorge, aber zum Teil auch eine persönliche Unterstützung durch Seelsorger/innen an. Die Patientenbegleitung selbst ist generell offen für Menschen mit und ohne konfessionelle Beheimatung. Krankenhausseelsorger/innen sind für sie da in ihrem Ringen und Suchen, bieten in Lebensfragen Struktur und rituelle Begleitung an.

Deutlich wurde schließlich auch das Zusammenspiel der Krankenhausseelsorge mit dem diözesanen Erkundungsprozess. Gerade katholische Krankenhäuser erfahren sich in spezifischer Weise als kirchlicher Ort, wenngleich diese Dimension im komplexen, betrieblichen Alltag immer wieder bewusst gestaltet werden muss. In den Verantwortungsgemeinschaften ist es für manche Kolleg/innen eine Herausforderung, als spezifischer Seelsorgedienst ausreichend wahrgenommen zu werden. Durch den herausfordernden Dienst in vielfach recht großen Klinikbereichen sind den eigenen Möglichkeiten der Vernetzung dabei auch Grenzen gesetzt. Eine gute Kooperation erfolgt im Bereich der Ökumene; eine enge Zusammenarbeit mit den evangelischen Kolleg/innen ist vielerorts Standard. Krankenhausseelsorger/innen stehen, so Bischof Timmerevers, mitten in den Herausforderungen der Kirche, Menschen heute das Evangelium zu erschließen – und sie stehen mit ihrer Zuwendung als Person in besonders glaubwürdiger Weise dafür ein.

Matthias Mader




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