Landtagspräsident Rößler über die Chancen und Werte Europas

am 25. April in Leipzig

Dr. Matthias Rößler bei seinem Vortrag in der Leizpiger Stadtbibliothek. Foto: privat

Dr. Matthias Rößler bei seinem Vortrag in der Leizpiger Stadtbibliothek. Foto: privat

Leipzig, 27.04.2017: „Mitteleuropa ist wieder da, nicht nur als intellektueller Sehnsuchtsort.“ Mit Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags und Initiator des Forums Mitteleuropa beim Sächsischen Landtag, sprach einer der Befürworter einer engen Zusammenarbeit und eines bürgergesellschaftlichen Dialogs in der Mitte Europas. Mit dem vereinigten Deutschland und der Aufnahme mitteleuropäischer Länder in die Europäische Union erhalte die Region eine neue Relevanz. Sachsen komme hierbei eine besondere Brückenfunktion zu.

Dr. Rößler diskutierte das Thema „Sachsen und Deutschland in Mitteleuropa“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vision reloaded? Europas Werte und Chancen“ der Evangelischen Akademie Meißen und der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen am 25. April 2017 in der Leipziger Stadtbibliothek.

Mitteleuropa ist für Landtagspräsident Rößler weniger ein geographischer Begriff, als vielmehr ein Erfahrungsraum in der Mitte Europas. Zu den gemeinsamen Erfahrungen zählt er die Unterdrückung durch kommunistische Regime im 20. Jahrhundert und die Selbstbefreiung durch friedliche Revolutionen ebenso wie die tiefgreifenden Transformationen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, die Ende der 1980er Jahre ihren Lauf nahmen. Obschon der Wandel auch zu einer Polarisierung der Gesellschaft in „Gewinner“ und „Verlierer“ beigetragen habe, spreche der Erfolg von Freiheit und Markt insgesamt für sich. Nicht nur in Deutschland, auch in den mitteleuropäischen Nachbarländern sei Wohlstand verbreiteter und sichtbarer.

Vor allen Dingen in dieser Erfolgsgeschichte der Transformation sieht Matthias Rößler die besondere Rolle Mitteleuropas begründet. Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte müssten im Rahmen der Europäischen Union als Best Practise mit anderen geteilt werden. Für Sachsen und Deutschland sieht er Mitteleuropa als Chance, durch Kooperation „Maß und Mitte“ auch in einem weiteren europäischen Kontext zu fördern und für europäische Solidarität einzustehen. Voraussetzung dazu sei ein Dialog auf Augenhöhe.

In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere auf die Förderung von Kultur im mitteleuropäischen Raum sowie den Einfluss der EU auf Wettbewerb - etwa im Agrarsektor - eingegangen.

Die nächste Veranstaltung findet am 9. Mai 2017 in der Propsteigemeinsde St. Trinitatis in Leipzig statt. Prof. Dr. Eva G. Heidbreder (Otto-Guericke-Universität Magdeburg) wird dann über „Die Zukunft der Europäischen Union“ sprechen.



Zurück Impressum