„Leidenschaft für Menschenwürde und Frieden in Europa“

Biographische Dokumentation von Jesuitenpater Theobald Rieth

P. Theobald Rieth SJ

Dresden, 28.06.2017: Sich für Menschenwürde und Frieden in Europa einzusetzen – das war das Lebenswerk des Jesuitenpaters Theobald Rieth (1926-2014). Von den Umwegen, über die er zu diesem Engagement fand, und seinen Erfahrungen berichtet ein Buch, in dem er selbst aus seinem Leben erzählt.

Mit Dresden verbunden ist der 2014 verstorbene Jesuit durch die von ihm gegründete „Initiative Christen für Europa e.v. /ICE“, die in Dresden-Pappritz ihren Sitz hat und deren wichtigste Aufgabe der „Brückenschlag zwischen West und Ost –  in Deutschland und Europa“ ist.

1926 in Limburg/Lahn geboren, meldete sich Theobald Rieth 1942 freiwillig für die Offizierslaufbahn, war 1943 Soldat an der Ostfront, 1944 an der Westfront. Weil er öffentlich den absoluten Gehorsam bei menschenverachtenden Befehlen verweigerte, wurde er nicht zum Leutnant befördert. Am 23. April 1945 wurde Rieth schwer verwundet und gefangen genommen. Aus dem russischen Lazarett floh er nach Hause. Auf der Suche nach Sinn und Zukunft versuchte er sich als Lehrer, als Kriminalpolizist und als Maschinenbauer. Schließlich trat er 1947 in den Jesuitenorden ein. Während des Philosophiestudiums in Belgien nahm er zusammen mit anderen Jesuiten an internationalen Workcamps auf Soldatenfriedhöfen teil. Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern“ prägte Rieth die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge. 1959 wurde er zum Priester geweiht, bildete anschließend für das Bischöfliche Hilfswerk Misereor Entwicklungshelfer aus. Ab 1961 war er Studentenpfarrer in Bremen und machte ab 1970 sozial und europäisch orientierte Jugendarbeit in Aachen. Nach der politischen Wende gründete er in Dresden-Pappritz die „Initiative Christen für Europa e.V. / ICE“ und ermöglichte es damit vielen – vor allem jungen – Menschen, ihren Horizont zu erweitern und für Versöhnung und Frieden einzutreten. Mittlerweile leisten jährlich ca. 130 junge Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus ihr Freiwilligenjahr im Rahmen der „ICE“. Deutsche Freiwillige leisten ihren Dienst in über 20 europäischen Ländern, im Gegenzug sind junge Erwachsene vorwiegend aus mittel- und osteuropäischen Staaten in sozialen Institutionen Deutschlands aktiv.

Die autobiographische Dokumentation „Leidenschaft für Menschenwürde und Frieden in Europa. Versöhnung – Solidarität – Inklusion“ ist Ende 2016 im Omnino-Verlag Berlin erschienen. Das Buch hat 226 Seiten und kostet 16,99 €, die E-Book-Ausgabe 14,99 €.

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