Zisterzienserschwester Maria Hildegardis Zeletzki (82) aus St. Marienthal verstorben

Requiem und Beerdigung am 11. März in der Abtei in Ostritz

„Invocabitme, et egoexaudiameum –
Er ruft mich an und ich erhöre ihn“ ( aus Ps. 90 )

Zisterzienserschwester Maria HildegardisAm Sonntag, 5. März 2017, während wir den Introitus des Ersten Fastensonntags in der Feier der Heiligen Messe gesungen haben, ist unsere Mitschwester Sr. Maria Hildegardis (Rosemarie) Zeletzki OCist in Görlitz im Malteser Krankenhaus St. Carolus friedlich eingeschlafen.

Rosemarie Zeletzki wurde am 14. Februar 1935 in Berlin-Mahlsdorf geboren. Anfang des 2. Weltkrieges schickten ihre Eltern sie und später ihre beiden jüngeren Brüder zu ihren Großeltern nach Schlesien, wo sie die Erstkommunion empfing.

Nach ihrer Rückkehr 1945 besuchte sie zuerst die Pestalozzi-Schule, danach das katholische Theresiengymnasium in Berlin und engagierte sich schon früh in der Mädchenjugend ihrer Gemeinde im Osten Berlins. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Medizinstudium an der Westberliner Freien Universität. Mitten in ihrem Staatsexamen erlitt sie eine Gehirnblutung und war seither halbseitig gelähmt, so dass sie ihre ursprüngliche Hoffnung, Tutzinger Missionsbenediktinerin werden zu können, aufgeben musste. Der Bau der Berliner Mauer durchkreuzte ihren Studienabschluss und die von der kommunistischen Regierung vorgegebene Alternative (2 Jahre praktische medizinische Tätigkeit, um das Diplom machen zu können) erschien ihr zu lang.

So gab sie auch diesen Weg auf und wählte das kontemplative Leben. Am 17.09.1962 trat sie in unser Kloster St. Marienthal ein und bekam bei der Einkleidung – wohl auch wegen ihres medizinischen Hintergrundes – den Namen Sr. Maria Hildegardis.

Über lange Jahre hinweg war sie nicht nur wohlbekannte Bibliothekarin unseres Klosters – u.a. gab sie einen Klosterführer heraus und zu ihrem Goldenen Professjubiläum, das sie am 11. Juli 2014 feiern durfte, erschien ein Band mit ihren Linolschnitten – sondern auch Cellerarin und ab 1993 Priorin.

Sie setzte sich sehr für den Aufbau des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal ein und war lange Zeit dessen Vorstandsvorsitzende. 2009 emeritierte sie aus Alters- und Gesundheitsgründen.

Ihre geistige und geistliche Frische blieb ungebrochen. In Zusammenarbeit mit unserem Freundeskreis war sie maßgeblich an der Edition und Herausgabe des Vereinsmagazins „Ora et Labora“ beteiligt. Auch steuerte sie verschiedene Beiträge für die Cistercienserchronik bei. Durch diese Tätigkeiten hatte sie einen weiten Bekanntenkreis.

In den vergangenen Jahren hatte Sr. Hildegard wiederholt gesundheitliche Schwierigkeiten verschiedenster Art und musste auch den einen oder anderen Krankenhausaufenthalt erdulden. So auch vor einigen Tagen, als sie wieder ins St. Carolus-Krankenhaus musste. Da ihr Gesundheitszustand sich nach einem Eingriff sehr verschlechterte, fuhr Mutter Elisabeth in der Nacht auf Sonntag noch zu ihr. „Ich bin eine Kämpfernatur“ sagte Sr. Hildegard zu ihr, wie es ihre Art war. „Aber so wie Gott es will.“

Gott, der Herr über Leben und Tod hat es gefügt, dass Sr. Hildegard nun wieder mit ihrer besten Freundin, unserer kürzlich verstorbenen Sr. Bernadette, vereint sein darf. Beide verband eine innige geistige Freundschaft im Sinne Aelreds. Es ist uns ein Trost, dass keine von beiden jetzt lange ohne die andere bleiben musste.

R.i.P.

Das Requiem feiern wir am 11.03.2017 um 10.00 Uhr in unserer Klosterkirche. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.

Wir bitten Sie um Ihr Gebet für die Verstorbene.

Im Namen des Konventes von St. Marienthal und der Angehörigen
Sr. M. Elisabeth Vaterodt OCist
Äbtissin von St. Marienthal St. Marienthal, den 06.03.2017



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