"Das hätte ich aber nicht erwartet,…"

Katholische Kirche mit eigenem Stand bei den Hochzeitsmessen in Chemnitz und Dresden

Claudia Leide und Stephan Schubert
Claudia Leide und Stephan Schubert am Bistumsstand auf der Hochzeitsmesse.

„Das hätte ich aber nicht erwartet, dass Sie als katholische Kirche mit einem solchen Stand hier auftreten!“
Diese durchaus wohlwollend gemeinte Rückmeldung war eine von vielen positiven Reaktionen, die wir auf unsere Präsenz als katholische Kirche mit unserem Stand bei den Hochzeitsmessen in Dresden und Chemnitz im Januar zu hören bekamen.

Eine Gruppe aus Kinder-, Jugend- und Familienpastoral der Bistumsebene hatte sich im vergangenen Jahr gut überlegt, ob überhaupt und mit welcher Botschaft wir als Kirche (wieder) bei den Hochzeitsmessen auftreten könnten. „Kirchlich heiraten?“, „Katholisch heiraten?“ – schnell war klar, dass dies, weil nur etwa 3-4% der Bevölkerung katholisch sind, nicht der primäre Auftrag sein konnte, der unsere Teilnahme an den Hochzeitsmessen sinnvoll machen würde. Für viele Menschen würde die Begegnung mit unserem Stand ein Erstkontakt mit Kirche darstellen. „Wir stehen für Beziehung, für die Partnerschaft!“ – das zeigte sich in den Vorüberlegungen zunehmend als unsere Botschaft und unsere Brücke zum Kontakt mit den Paaren vor Ort. Der Hochzeitstag ist das Eine, das (alltägliche) Leben in Partnerschaft und Ehe das Andere. Entsprechend wurde ein Standkonzept entwickelt, das diesen Gedanken aufgriff. Wir wollten „unerwartet und abseits der Klischees“ auftreten. Auf einem frischen und einladenden Farbhintergrund  sind zwei Zahnbürsten im Glas abgebildet („Wenn die mal nebeneinander stehen, dann ist Alltag angesagt.“), zusammen mit  dem Wortspiel „Herz.Hand.Kopf. Für das Leben zu Zweit“ („Genau das braucht es, damit die Partnerschaft gelingen kann.“). Zugleich wollten wir uns als Kirche zeigen, die Freude, Hoffnungen und Sehnsucht der Menschen nach gelingendem Leben teilt.

Nach viel Vorarbeit und mit einigen Ideen im Gepäck, durch die Paare in ihrer Partnerschaft gestärkt werden sollten, ging es schließlich los.

im Gespräch

Die Erfahrungen der vielen unterschiedlichen Begegnungen mit Menschen und Paaren lassen sich schwer in Worte fassen. In Dresden konnten wir mit über 350 Paaren, in Chemnitz mit etwa 300 Paaren,  fast immer sehr herzlich und offen Kontakt aufnehmen und unser Anliegen vermitteln. Es gab überaus viele berührende und intensive Momente der Begegnung. Ganz wenige wollten mit Kirche „nichts zu tun haben“. Die allermeisten waren positiv und wohlwollend überrascht und nahmen unsere „Paarstärkung“ gerne mit. In vielen kleinen Gesprächen konnten wir Akzente setzen, die unser Interesse als Kirche an den Menschen deutlich machte.

Claudia Leide und Andreas Groß
Claudia Leide und Andreas Groß am Bistumsstand auf der Hochzeitsmesse.

An den Abenden waren alle, die sich am Messestand einsetzten, durch die vielen Kontakte ausgepowert – zugleich aber erfüllt und dankbar. Viele Samenkörner konnten ausgestreut werden, wir vertrauen, dass sie aufgehen werden.
 
Übrigens: Für Menschen, die wenig Kontakt zu Kirche haben, entwickelten wir mit einer „Landing page“ einen ersten Zugang und Brücke zum Internetauftritt der Familienpastoral im Bistum Dresden-Meißen: www.herz-hand-kopf.de
 
Text + Fotos: Claudia Leide / Stephan Schubert



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