Kirche und ich?!

Wechselburg, 15.09.2018 (KPI): Gewusel auf dem Klosterhof in Wechselburg – etwa 300 Jugendliche aus dem gesamten Bistum Dresden-Meißen sind heute zum Bistumsjugendtag gekommen. Mittendrin: Bischof Heinrich Timmerevers. Für ihn ist es schon Tradition, mit dabei zu sein und mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, mit ihnen zu beten und zu feiern.

Mit einem Selfie startete die Bistumsjugend ihre Aktion #anderstatement - um die christlichen Werte Versöhnung, Frieden, Besonnenheit... zu verbreiten und damit in den "sozialen Netzwerken" ein Gegengewicht gegen Gewalt und Hass zu bilden.

Banner mit den Stichworten und Zitaten sind heute im gesamten Klostergelände gut sichtbar aufgehängt und wurden für Fotos genutzt.

Unter dem diesjährigen Motto „Kirche und ich?!“ haben sich die jungen Christen einen Nachmittag lang in verschiedenen Workshops mit der Frage nach ihrem Platz in der Kirche und nach Möglichkeiten gelebten Glaubens auseinandergesetzt. Die Bandbreite reichte von einem sportlichen Parcours über verschiedene kreative Angebote – ein „Zauberkreuz“ aus Holz basteln, den „Treffpunkt Jugend“ für die Bistumswallfahrt (morgen, am 16. September) backend und bastelnd vorbereiten oder Zelte für die Wallfahrt aufbauen –, Bibelteilen, Informationen zur Jugendsynode in Rom und zu „Nightfever“ bis hin zu Auskünften über die bevorstehende Renovierung des Winfriedhauses und einer spirituellen Kirchenführung durch die Basilika.



Beim "Parcours" ging es sportlich zu...

Wer Lust auf Kreativität hatte, konnte mit Holz arbeiten und z.B. einen Kerzenständer oder ein "Zauberkreuz" herstellen.

Bibelgespräch

Informationen zum Winfriedhaus




Vorbereitungen für den "Treffpunkt Jugend" bei der Bistumswallfahrt morgen - u.a. wurden Plätzchen gebacken.

Und zwischendurch: Gelegenheit zum Chillen ...

... oder zum lockeren Gespräch mit Sr. Mariae Laetitia und Sr. M. Cora aus dem Kloster St. Marienstern.

Gänsehaut-Feeling in der Wechselburger Klosterkirche – nicht, weil es so kalt dort wäre, sondern durch die Gestaltung der Gottesdienste Vesper und Vigil: in der Mischung aus modernen, jugendgemäßen Liedern und gregorianischem Choral, neuen und alten Texten.

Die Dekanatsjugend Leipzig war für die inhaltliche und musikalische Gestaltung der Vesper verantwortlich.



In den "Worten der Ermutigung" ging Jugendpfarrer Martin Kochalski auf die aktuelle gesellschaftliche Situation und die Ereignisse in Chemnitz ein: "Jugendliche haben den Eindruck, dass alles hochgepuscht wird und dadurch die Extremen - Rechte und Linke - stark werden." Jesus habe sich für einen anderen Weg entschieden. Auch damals seien Urteile gesprochen und sei die Menge aufgewiegelt worden, so der Jugendseelsorger. "Die Logik der Welt heißt: Ich muss gewinnen - egal, was es kostet! Aber Jesus wählt einen anderen Weg: Er breitet die Arme aus, ist bereit, sich zu öffnen, sich zu geben. Er eröffnet Raum zum Leben. Er will Gemeinschaft ín Frieden." Dieser sei nur möglich mit Jesus als Dreh- und Angelpunkt. So müsse auch die Kirche Jesus in den Mittelpunkt stellen, betonte Pfarrer Kochalski.





Zwischen Vesper und Vigil, dem kirchlichen Abend- und dem Nachtgebet ging es im Zelt auf dem Klosterhof rockig zu: Die bekannte Band Stilbruch brachte die jungen Christen zum Mitsingen und Mittanzen.

Und doch gelang es den Jugendlichen, gleich anschließend wieder still zu werden, sich auf das Nachtgebet in der Basilika einzulassen: mit Kerzenschein, Liedern und Gebeten, … Manche verweilten länger in der Kirche, brachten ihre Gebete mit Taizé-Gesängen vor Gott …

Morgen früh, 16. September, treffen sich die Jugendlichen bereits um 8 Uhr zu einem gemeinsamen Morgenlob in der Klosterbasilika. Nach dem Frühstück beginnt dann die Bistumswallfahrt, zu der mehrere Tausend Gläubige aus dem gesamten Bistum in Wechselburg erwartet werden. Für deren Mittagessen bereiteten fleißige Helferinnen heute schon die Zutaten für mehrere Hundert "Wechselburger" vor:






Fotos + Text: Elisabeth Meuser