Gemeindereferentin Heidemarie Köhler (69) verstorben

Requiem am 3. Dezember um 9 Uhr im Dom St. Petri in Bautzen. Im Anschluss Beerdigung auf dem Nicolaifriedhof.

Heidemarie Köhler. Foto: privat„Nicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,
dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.“
Joh 15,16


Gott, der Herr über Leben und Tod, hat die Gemeindereferentin

Frau Heidemarie Köhler

am 20. November 2018 in sein himmlisches Reich gerufen.

Heidemarie Köhler wurde am 14. August 1949 als jüngste von vier Geschwistern geboren. Sie wuchs in Puschwitz bzw. Neubloaschütz bei Bautzen auf. Nach einem Aspiranturjahr bei den Nazarethschwestern in Goppeln absolvierte sie in Erfurt ihre Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete einige Jahre im Bereich der Pflege.

Heidemarie Köhler suchte nach einer Möglichkeit, mit ihrem Leben eine Antwort auf den Ruf Gottes zu geben und entschied sich für eine Ausbildung zur Seelsorgehelferin, die sie nach Magdeburg führte. Sie war angetan von den Möglichkeiten im Bereich der Seelsorge, Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten. Am 30. April 1976 wurde sie als Seelsorgehelferin in den Dienst des Bistums Dresden-Meißen gesendet.

Wichtige Stationen ihrer seelsorglichen Tätigkeit waren:

1976-1978     Gera, St. Elisabeth
1981–1992     Döbeln
1992-1999     Freital
ab 1999         Königsbrück mit Teilaufgaben in Kamenz und Ottendorf-Okrilla
2006-2014     Mitarbeit in der Gefängnisseelsorge in Dresden und Chemnitz

Heidemarie Köhler war eine fürsorgliche und lebenspraktische Frau, die sich von der Not anderer Menschen hat berühren lassen. Sie nutzte ihre kreativen Fähigkeiten, um Menschen ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen und Freude zu stiften. Ihr Blick für’s Detail und ihr Staunen über die Schönheit der Schöpfung ist in ihren Fotografien immer wiederzufinden gewesen.

Ihr besonderes Engagement galt in den letzten Jahren, in denen sie bereits den wohlverdienten Ruhestand hätte genießen können, den Frauen in der JVA in Chemnitz. Mehrmals wöchentlich widmete sie ihnen ihre Zeit, Energie und Aufmerksamkeit. Sie suchte das Gespräch mit den inhaftierten Frauen und organisierte ein monatlich stattfindendes Mutter-Kind-Treffen im Gefängnis. Als Heidemarie Köhler im September 2018 plötzlich schwer erkrankte, galt ihre Hauptsorge dem Krippenspiel, dessen Vorbereitung immer ein prägendes Element auf dem Weg zum Weihnachtsfest war. Es war ihr ein Anliegen, dass die Gefangenen etwas vom Geheimnis der Menschwerdung erfahren, in dem sie selbst zu Akteuren der Weihnachtsgeschichte werden. Andere werden dies nun für Heidemarie Köhler weitertragen, weil ihr Platz von nun an im Himmel ist.

Ein vielstimmiges Gebet und zahlreiche Zeichen der Verbundenheit haben Heidemarie Köhler in den vergangenen zwei Monaten ihrer Krankheit begleitet. Sie hinterlässt bei denen, die ihre Freundschaft und die Weggemeinschaft mit ihr geteilt haben, eine schmerzliche Lücke.

Möge sie im Angesicht Gottes schauen, welche Frucht sie mit ihrem Leben hervorgebracht hat und möge diese Frucht bleiben und sich vervielfältigen.

Wir feiern das Requiem am 3. Dezember 2018 um 9:00 Uhr im Dom St. Petri in Bautzen. Im Anschluss daran findet die Beerdigung auf dem Nicolaifriedhof statt.

Alle Trauergäste sind danach herzlich zu einer Begegnung im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz eingeladen.

Ich empfehle die Verstorbene dem fürbittenden Gebet der Gläubigen.

Dresden, 22.11.2018
 
+ Heinrich Timmerevers
Bischof von Dresden-Meißen



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