Radibor, Dachau, Dresden: Gottesdienste zum 75. Todestag des seligen Alojs Andritzki

am 3. Februar 2018

Alojs AndritzkiRadibor/Dresden, 29.01.2018 (KPI): Er stammte aus Radibor in der sorbischen Oberlausitz, wuchs in einer frommen katholischen Familie auf, wurde Priester und wirkte als Kaplan und Jugendseelsorger an der Dresdner Hofkirche. Seine Geradlinigkeit und Sportlichkeit trugen ihm die Aufmerksamkeit vieler Jugendlicher ein; seine Verachtung des Nationalsozialismus und regimekritische Äußerungen machten aber auch die Gestapo auf ihn aufmerksam. Nach Beobachtung und Verhör wurde er am 21. Januar 1941 verhaftet und im Oktober des gleichen Jahres ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Hier erkrankte er und wurde mit 28 Jahren am 3. Februar 1943 mit einer Giftspritze ermordet. Am 13. Juni 2011 wurde Alojs Andritzki in Dresden seliggesprochen. Ein Gefäß mit seiner Asche wird am Märtyreraltar im linken Seitenschiff der Kathedrale aufbewahrt.

Schrein mit der Asche des seligen Alojs Andritzki. Gottesdienste in Radibor und Dresden

Zu seinem kirchlichen Gedenktag und 75. Todestag feiert Bischof Heinrich Timmerevers am Sonnabend, 3. Februar, um 10 Uhr in der Pfarrkirche von Radibor ein festliches Pontifikalamt. Zu dem Gottesdienst mit anschließendem Begegnungsfest auf dem Kirchgelände werden Gläubige aus dem gesamten Bistum Dresden-Meißen erwartet. Für mehr Informationen - hier klicken. Zu einem weiteren Gottesdienst im Gedenken an den Bistumsseligen Alojs Andritzki mit Bischof Timmerevers wird am Abend des gleichen Tages um 18 Uhr in die Dresdner Kathedrale eingeladen.

Insgesamt wurden unter dem NS-Regime 34 der rund 130 Priester des Bistums Meißen (heute Bistum Dresden-Meißen) für kürzere oder längere Zeit inhaftiert, zum Teil auch mehrfach. Zwölf von ihnen kamen in Konzentrationslager, wo drei von ihnen starben: die Seelsorger Alojs Andritzki, Aloys Scholze und Dr. Bernhard Wensch.

Sorbische Jugendliche auf den Spuren Alojs Andritzkis in Dachau

Kapelle des Klosters Dachau.Eine Gruppe sorbischer Jugendlicher macht sich am 3. Februar auf den Weg nach Bayern: an der letzten Lebensstation des seligen Alojs' werden sie am Nachmittag zunächst eine Führung durch das Konzentrationslager Dachau erhalten, ehe sie um 16.30 Uhr mit Bischof emeritus Joachim Reinelt in der Klosterkirche Karmel Heilig Blut auf dem Gelände der Gedenkstätte eine Heilige Messe feiern. Für Sonntag steht für die Reisegruppe am Vormittag die Mitfeier eines Gottesdienstes in der Münchner Frauenkirche und ein Besuch der dortigen Reliquien des Bistumspatrons St. Benno auf dem Programm, ehe es nach einer Besichtigung der Allianz-Arena schließlich wieder auf den Heimweg in die Oberlausitz geht. Veranstalter der Fahrt sind der Cyrill-Methodius-Verein und die Sorbische Dekanatsjugendstelle Räckelwitz.

Vortrag über sächsische Opfer des Nationalsozialismus

Einen Vortrag unter dem Titel "Blutzeugen für Christus. Mit Sachsen verbundene Gewaltopfer aus der Zeit des Nationalsozialismus" hält der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Prälat Prof. Dr. Helmut Moll aus Köln, am Vorabend des Andritzki-Gedenktages - am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr im Kathedralforum Dresden (Schloßstraße 24).

Dabei wird er unter anderem folgende Glaubenszeugen in Wort und Bild vorstellen: Stadtbaumeister Kuno Kamphausen, der Architektur im sächsischen Freiberg studierte; die Alumnen des Oratoriums der Salesianer Don Boscos, die 1942 in Dresden hingerichtet wurden; die Priester Aloys Scholze, Dr. Bernhard Wensch und Karl Leisner, die im KZ Dachau inhaftiert waren; und Mutter Augustina, die Gründerin der Nazarethschwestern in Goppeln, die am 8. Mai 1945 von einem russischen Soldaten erschossen wurde.

MB


Für mehr Informationen zum Leben und Wirken Alojs Andritzkis: www.alojs-andritzki.de



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