Stanislaw Tillich diskutiert über Heimat

Dresden, 03.04.2018: Wenn morgen, am Mittwoch, den 4. April, Stanislaw Tillich in der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen (Haus der Kathedrale, Schloßstr. 24, Dresden) um 17 Uhr über seine Auffassung von Heimat diskutiert, wird es einer der ersten öffentlichen Auftritte nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident sein. ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey wird das Gespräch mit Dr. Gregor Buß, der derzeit als Postdoktorand an der Hebräischen Universität in Jerusalem arbeitet, leiten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, was Heimat auszeichnet, wer sie definiert und ob Patriotismus die passende Antwort darstellt, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren. Denn unsere Verhältnisse sind in Bewegung geraten, gesellschaftliche Veränderungen nehmen an Geschwindigkeit zu. Von den einen wird das als Gewinn an Lebensmöglichkeiten gefeiert, die anderen fühlen sich nicht mitgenommen und leiden unter den sozialen und psychischen Folgekosten. Wachsende Mobilitätszumutungen, die Fragmentierung der Gesellschaft in eine Vielzahl sozialer und kultureller Milieus und eine grenzenvernichtende Globalisierung verstärken dies. Vielfach zerbrechen dadurch die Gefühle von Zugehörigkeit und Vertrautheit. Stattdessen bahnen sich weltweit Wege, den desaströsen Wirkungen des beschleunigten Wandels zu entkommen oder die entstandene Lücke zwischen empfundener Heimatlosigkeit und der eigenen Sehnsucht nach Heimat zu schließen. Wie können Menschen Heimat finden, ohne sich mit dem Schein einer unwirklichen Idylle zufrieden zu geben?

Die Veranstaltung "Heimatlos zu Hause" ist kostenlos und ohne Anmeldung. Sie findet als öffentliche Veranstaltung im Rahmen des Kongresses „Erinnerung Macht Zukunft“ statt.