Mehr als 3.000 Besucher beim Ostritzer Friedensfest

IBZ-Direktor Schlitt: "Ostritz setzt sich wie nur wenige Kleinstädte für Demokratie und Weltoffenheit ein"

Viele Ostritzer und Gäste kamen zum 2. Friedensfest. Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Viele Ostritzer und Gäste kamen zum 2. Friedensfest. Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Ostritz, 05.11.2018: Von Donnerstag, 1. November, bis Sonntag, 4. November, fand im ostsächsischen Ostritz das 2. Friedensfest statt. Dazu kamen mehr als 3.000 Besucher, um ein Zeichen für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz zu setzen. Ostritz selber hat gerade einmal 2.300 Einwohner. Die Ostritzer Bürgermeisterin, Marion Prange, sagte: „Es war ein traumhaft schönes, ausgelassenes, frohes Fest“.

Mehr als 500 Ehrenamtliche aus Ostritz und der näheren Region sorgten für ein sehr abwechslungsreiches Programm. Sechs Chöre aus der Region sangen gemeinsam mit der Europa Chor Akademie (Görlitz) und den Besuchern Lieder für den Frieden. Tanzschulen aus der Umgebung von Ostritz tanzten für den Frieden und es wurde auch gemeinsam für den Frieden laut getrommelt. Eindrucksvoll war das gemeinsame „Beten für den Frieden“ mit Bischöfen und Seelsorgern aus Deutschland und Polen sowie mit Muslimen im vollbesetzten Festzelt, mitgestaltet auch von der Bistumsjugendseelsorge. Die Dekanatsjugend Bautzen-Zittau war mit einem eigenen Stand vor Ort präsent.


Friedensgebet mit Landesbischof Dr. Carsten Rentzing (2.v.l.) und Domkapitular Benno Schäffel (rechts). Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol

Friedensgebet mit Landesbischof Dr. Carsten Rentzing (2.v.l.) und Domkapitular Benno Schäffel (rechts). 

Das Friedensfest hatte diesmal auch ein noch vielfältigeres Bildungsprogramm. So wurde der Dokumentarfilm „Undercover unter Nazis“ gezeigt. Daneben gab es verschiedene Vorträge und Lesungen. Bereits am Freitag hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer mit einem leidenschaftlichen Apell um Mut zur Zivilcourage geworben und sich auch an der Lichterkette rund um den Ostritzer Marktplatz beteiligt.

Das „2. Ostritzer Friedensfest“ war erneut eine Reaktion auf das gleichzeitig im „Hotel Neißeblick“ in Ostritz stattfindende Schild- & Schwertfestival. Dr. Michael Schlitt vom Veranstalter des Friedensfestes, dem Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal, dazu: „Es ist uns erneut gelungen, parteiübergreifend aus der Mitte der Gesellschaft heraus ein klares Zeichen zu setzen gegen jeden Form von Rechtsextremismus. Ostritz ist nicht die Stadt, in der sich hunderte von Neonazis aus ganz Deutschland in einem Hotel treffen. Sondern Ostritz ist die Stadt, die sich wie nur wenige Kleinstädte in Deutschland für unsere Demokratie und für Weltoffenheit einsetzt."

Fotos: R. LedschborDafür, dass dies gelingt, sorgt das „Ostritzer Modell“. So kümmert sich ein Organisationsteam aus vielen Ostritzer Ehrenamtlichen um das abwechslungsreiche Programm und die reibungslose Organisation. Die Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal organisiert als Veranstalter der Friedensfeste den inhaltlichen Rahmen, die Finanzierung und die Übernahme der rechtlichen Trägerschaft. Und die Stadt Ostritz mit ihrer Bürgermeisterin, dem Stadtrat und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung kümmert sich um die Kommunikation mit der Ostritzer Bevölkerung, die Verkehrsregelungen etc.

Mit diesem Organisationsmodell einer Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen, einer Stiftung und der Stadt will man sich auch künftig in Ostritz weiterhin mit großem Elan für Demokatie, Weltoffenheit und Toleranz einsetzen.

www.ostritzer-friedensfest.de



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