„Tusihi pamoja“ – Eine Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz

Viertklässer verabschieden sich aus ihrer Grundschulzeit mit einem tollen Patenschaftsprojekt

Kulissen des Musicals "Tuishi pamoja" in Bautzen

„Nur Streifen sind wirklich schön!“ „Pah!“, denkt sich die Giraffe, „aber schließlich ist ja auch weithin bekannt, dass Zebras keinen Sinn für Geschmack haben. Denn was gibt es Schöneres als Punkte?!“ Und so geht es hin und her beim Musical „Tuishi pamoja“, das in beeindruckender Weise in der letzten Schulwoche aufgeführt worden ist. So endete für die Schüler der Fachklasse 4b unserer Montessori-Schule diesmal eben nicht nur das Schuljahr, sondern auch ihre Grundschulzeit und eine Patenschaft. Denn das war das wirklich Beeindruckende: Das Musical, das von Unterschieden, Vorurteilen und dem Beginn einer Freundschaft erzählt, wurde zusammen mit Schülern der Schule – Förderschwerpunkt geistige Entwicklung – in Bautzen einstudiert und aufgeführt. Als krönendes Abschlussprojekt quasi. Denn bereits drei Jahre zuvor hatte eine immer tiefer führende Zusammenarbeit der beiden Klassen begonnen, auf Vorschlag der beiden zuständigen Lehrerinnen und Bekräftigung durch die Eltern. Zuerst im vorsichtigen Herantasten Scheu überwinden, sich  gegenseitig beschnuppern und sich aufeinander einlassen. Dann erste gemeinsame Aktionen, um dabei unterschiedliche Herangehensweisen und Begabungen zu entdecken. Am Ende schließlich eine gewisse Vertrautheit und ein unglaublicher Schatz, der wohl erst im Lauf des Lebens entdeckt wird, so Frau Richter, die leitende Lehrkraft der Förderklasse, bei ihrer Abschlussrede.

Eine Patenschaft also, die die Streifen und Punkte nicht wegreden will und kann, aber in der die Schüler lernten wie „Raffi“ und „Zea“, die beiden tierischen Hauptdarsteller des Stücks, sich davon nicht abschrecken zu lassen, Vorurteile zu überwinden und sich auf einander einzulassen und freundschaftliche Gefühle zuzulassen. Möglich nur durch eine intensive Zeit des „Wir wollen zusammen leben“ – so die Übersetzung des Musicaltitels „Tuishi pamoja“ (Shwahili). Und so staunten Eltern und Großeltern und Mitschüler nicht schlecht über die wirkliche gelungene Aufführung und ein beispielgebendes Miteinander.

Da war die Feierlaune groß, als anschließend auf dem herrlichen Außengelände der Förderschule Gegrilltes und ein buntes Buffet zum Ausklang des Abends und – zumindest für die Klasse 4 – zum Ende der Grundschulzeit einluden.

Steffi Hoffmann, Bischöfliche Maria-Montessori-Grundschule, Bautzen



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