Benediktinerpater Gabriel Heuser (78) verstorben

Requiem in Wechselburg am 5. September; Requiem und Beisetzung in Ettal am 10. September

P. Gabriel Heuser OSB


„Gott, du mein Gott, dich suche ich,
meine Seele dürstet nach Dir.“
(Psalm 63,2)




Gott, der Herr über Leben und Tod, hat

Pater Dr. Gabriel Heuser OSB

am Abend des 2. September nach schwerer Krankheit in sein himmlisches Reich heimgerufen. Schlafend ist er im Wechselburger Priorat der Benediktiner entschlafen, während seine Mitbrüder in der Basilika die Komplet beteten.

(Foto: Sabine Bley)

Pater Gabriel wurde am 19. Januar 1940 in Köln geboren. Sein Geburtsname ist Heinz Anton. Schon 1959 trat er in das Kloster Ettal ein, wo er am 1. Mai 1963 die Ewige Profess ablegte. Am 14. März 1965 wurde er zum Priester geweiht. 1973 promovierte er in Trier im Bereich Religionspädagogik und Jugendsoziologie.

Er war unter den ersten vier Ordensbrüdern, die am 28. August 1993 nach Wechselburg kamen. Anfangs war er auch der Obere des Konvents, dessen Anziehungskraft und Ausstrahlung in das Bistum Dresden-Meißen Jahr um Jahr gewachsen ist. Beim Chorgebet der Mönche war es bis ins hohe Alter hinein meist er, der als Kantor „den Ton angab“.

Von 2005 bis 2010 war P. Gabriel Pfarrer der Pfarrei Wechselburg. Auch nach 2010 hat er weiterhin in der Pfarrseelsorge mitgeholfen und wirkte zudem in der Begleitung der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten, war Seelsorger der Mutter-Teresa-Schwestern Chemnitz und bei den Zisterzienserinnen in Marienstern. Er hat zahlreiche Erwachsene zur Taufe oder Konversion begleitet. Darüber hinaus koordinierte er die Führungen durch die Basilika, organisierte Konzerte und war ein gefragter Verkünder für geistliche Worte und Einkehrtage.

Pater Gabriels Reden war von Prägnanz und Klarheit geprägt, sein Auftreten diskret und bescheiden. In mancher Situation wurde er zum klugen Moderator und Vermittler. Wer ihm begegnete, der begegnete nicht nur einem gottgeweihten Menschen, sondern kam auch in Berührung mit dem lebendigen Gott, der durch sein Leben hindurchschien. In großer Dankbarkeit für seinen 25jährigen Dienst in unserem Bistum trauern wir mit der Gemeinschaft der Benediktiner um den Verlust dieses geschätzten Ordensmanns, den viele vermissen werden.

Mit der Einsicht, dass seine letzte Wegetappe hier auf Erden begonnen hat, gab Pater Gabriel seinem Oberen Pater Maurus im vergangenen Dezember ein Blatt mit den Eckdaten seines Lebens und zwei Psalmworten, die ihm wichtig waren. Das erste aus Psalm 63 (Vers 2), der so oft in den Laudes an Sonntagen und Festen gebetet wird. Das zweite aus Psalm 18 (Verse 29f): „Mein Gott macht meine Finsternis hell, … mit meinem Gott überspringe ich Mauern“. Im Dunkel seiner schweren Krankheit war ihm das göttliche Licht nicht abhandengekommen. Zuversichtlich vertrauen wir darauf, dass er nun mit seinem Gott die Mauer des Todes übersprungen hat.

In diesem Glauben feiere ich zusammen mit den Benediktinern an diesem Mittwoch, 5. September, um 17.30 Uhr in der Klosterkirche in Wechselburg ein Requiem und lade herzlich zur Mitfeier ein. Das Requiem in Ettal mit der anschließenden Beisetzung in der Klostergruft beginnt am 10. September um 14 Uhr.


Dresden, den 3. September 2018

+ Heinrich Timmerevers
Bischof von Dresden-Meißen



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