Pfarreineugründung im Leipziger Westen wird verschoben

Vorbereitungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen

Die Liebfrauenkirche in Leipzig-Lindenau soll Pfarrkirche bei einer Pfarreineugründung werden.Leipzig, 15.06.2018: Die für den 1. Juli vorgesehene Neugründung der Pfarrei St. Philipp Neri im Leipziger Westen wird verschoben. In der neuen Pfarrei wären die bisherigen Gemeinden St. Martin in Grünau und Liebfrauen (Mariä Himmelfahrt) in Lindenau aufgegangen. Pfarrer Thomas Bohne von der Pfarrei Leipzig-Lindenau erklärt: „Grund sind neue Prozesse, die in der Endphase der Vorbereitungsarbeiten auf diese Neugründung in Gang gekommen sind und die sich bis 1. Juli leider nicht mehr abschließen lassen. Themen sind zum einen die Aufbereitung und Prüfung des Pfarreihaushalts, die sich langwieriger als erwartet gestalten. Zum anderen sind es Fragen im Zusammenhang mit dem Seelsorgevertrag, den das Oratorium mit dem Bistum in erneuerter Form abschließen wird. In Abstimmung mit dem Pfarrgemeinde- und Kirchenrat unserer Pfarrei habe ich daher um eine Verschiebung des Neugründungstermins gebeten.“ Pfarrer Eberhard Thieme, der die Verantwortungsgemeinschaft kommissarisch leitet, schlägt vor: „Wenn die anstehenden Aufgaben erledigt sind, werden wir mit dem Bischof nach einem geeigneten Termin suchen. Ideal wäre natürlich ein Datum rund um den Gedenktag des heiligen Philipp Neri, den 26. Mai.“

Die Pfarrei-Neugründung im Leipziger Westen ist Teil des sogenannten „Pastoralen Erkundungsprozesses“ im Bistum Dresden-Meißen, der bereits 2013 ins Leben gerufen wurde und die katholische Kirche unserer Region fit für die Aufgaben der Zukunft machen möchte. Bis Herbst 2020 werden dabei aus den bislang 97 Pfarreien des Bistums rund 38 neue, größere Pfarreien entstehen.

Oratorianer leisten seit den 1930er Jahren Seelsorge im Leipziger Westen

In der Römisch-Katholischen Kirche ist die Pfarrei die grundlegende territoriale Basiseinheit. Beim Zusammenschluss der Pfarreien einer Verantwortungsgemeinschaft wird eine neue Pfarrei gegründet. Sie tritt die Rechtsnachfolge für jede der zu ihr gehörenden, bisher eigenständigen Pfarreien an. Rund um die Neugründung gibt es eine Vielzahl an Verwaltungsakten zu beachten.

Die Pfarrkirche St. Martin in Leipzig-Grünau gehört ebenfalls mit zur Verantwortungsgemeinschaft im Leipziger Westen.So werden unter anderem die alten Kirchenbücher, in denen die Pfarreien die Aufzeichnungen über Taufen und Eheschließungen, über die Verstorbenen oder auch die Erstkommunikanten der Gemeinde geführt hatten, geschlossen. Der neugegründeten Pfarrei werden neue Kirchenbücher und auch das zukünftige Pfarrsiegel überreicht. Im Rahmen des Neugründungsgottesdienstes wird außerdem die Errichtung der Pfarrei formal bekannt gegeben und der leitende Pfarrer offiziell ins Amt eingeführt. Die Pfarrei ist in Deutschland eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und damit selbstständiger Rechts- und Vermögensträger. Die Verantwortung für die Seelsorge innerhalb einer Pfarrei überträgt der Bischof jeweils einem Pfarrer.

Im Leipziger Westen wird die Seelsorge bereits seit den dreißiger Jahren von Priestern des Oratoriums des heiligen Philipp Neri ausgeübt. Die Kongregation wurde 1575 durch Philipp Neri in Rom gegründet und ist eine Gemeinschaft von Priestern und Laien. Oratorianer sind im deutschsprachigen Raum beispielsweise in Aachen, Frankfurt am Main, Heidelberg, Leipzig-Lindenau, München und Wien tätig.

liebfrauen-lindenau.de

st-martin-leipzig.de



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