Sächsisches Spitzengespräch von Staatsregierung und Kirchenleitungen

Katholische und evangelische Bischöfe berieten am 15. Januar mit dem Kabinett von Ministerpräsident Kretschmer

V.l.n.r.: Diakon Daniel Frank (Leiter Katholisches Büro Sachsen), die Bischöfe Feige (Magdeburg), Ipolt (Görlitz), Timmerevers (Dresden-Meißen) und die evangelischen Landesbischöfe Rentzing (Dresden), Dröge (Berlin) und Regionalbischof Schneider (Erfurt).

Berieten mit Sachsens Staatsregierung (v.l.n.r.): Diakon Daniel Frank (Leiter Katholisches Büro Sachsen), die Bischöfe Feige (Magdeburg), Ipolt (Görlitz), Timmerevers (Dresden-Meißen) und die evangelischen Landesbischöfe Rentzing (Dresden), Dröge (Berlin) und Regionalbischof Schneider (Erfurt). Weiter dabei (nicht im Bild): Oberkirchenrat Christoph Seele, Beauftragter der evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen. Fotos: Michael Baudisch

Dresden, 15.01.2018: Sachsens Staatsregierung unter der Leitung von Ministerpräsident Michael Kretschmer ist am Montag, 15. Januar, zu einem Gespräch mit den Bischöfen und Landesbischöfen der Bistümer und Landeskirchen mit sächsischen Gebietsanteilen in der Staatskanzlei in Dresden zusammengekommen. An der Beratung nahmen die katholischen Bischöfe der Bistümer Dresden-Meißen (Heinrich Timmerevers), Görlitz (Wolfgang Ipolt) und Magdeburg (Gerhard Feige) sowie seitens der evangelischen Kirche die Landesbischöfe der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens (Carsten Rentzing) und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz (Markus Dröge) sowie von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Regionalbischof Johann Schneider in Vertretung von Landesbischöfin Ilse Junkermann teil.

Im Mittelpunkt des Treffens stand die Diskussion aktueller Fragen. So sprachen die hochrangigen Vertreter von Politik und Kirche unter anderem über die demografische Entwicklung in Sachsen und die allgemeine Lage im ländlichen Raum. In den Bereichen „Wertevermittlung“ und „Politisch-demokratische Bildung“ erklärten die Kirchenvertreter ihre Bereitschaft zur Beteiligung am gesellschaftlichen Dialog. Fragen nach Absicherung des Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach, der Sicherung der Schulen in freier Trägerschaft und der Integration von Flüchtlingen standen auf der Tagesordnung. Auch ethische Fragen in Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung und das Themenfeld Partnerschaft und Familie als Herausforderung für Kirche und Politik kamen zur Sprache.

Ministerpräsident Kretschmer würdigte das Engagement der rund 900.000 Christen in Sachsen: "Ich sehe in ihnen eine starke Gruppe, die sich in vielfältiger Weise einbringt  im sozialen Bereich, in den ländlichen Regionen, in der Kinder- und  Jugendarbeit und die ihren Beitrag dazu leistet, dass es ein lebenswerter Freistaat Sachsen ist, in dem gesellschaftlicher Zusammenhalt gelebt wird." 

(V.l.n.r.): Landesbischof Rentzing, Bischof Timmerevers und Ministerpräsident Kretschmer berichteten im Anschluss an das Treffen vom Verlauf der Begegnung.

(V.l.n.r.): Landesbischof Rentzing, Bischof Timmerevers und Ministerpräsident Kretschmer berichteten im Anschluss an das Treffen vom Verlauf der Begegnung.

Bischof Heinrich Timmerevers beschrieb die Gesprächsatmosphäre im Anschluss an das Treffen als „angenehm und konstruktiv“. Ein Gespräch in dieser Besetzung habe es in den letzten Jahren nicht gegeben; so sei es für die meisten Teilnehmer eine wirkliche Premiere gewesen. Beeindruckt zeigte sich Bischof Timmerevers, dass Ministerpräsident Kretschmer – trotz seiner erst kurzen Amtszeit – an diesem Gesprächstermin, der schon lange im Voraus geplant war, festgehalten habe und mit ihm das gesamte Kabinett seiner Minister das Gespräch wahrgenommen habe.

Landesbischof Dr. Carsten Rentzing betonte, dass die Kirchen in Sachsen sich als Teil der Gesellschaft verstehen und als solche ihren Beitrag zum Zusammenhalt und zur Unterstützung der Menschen in Sachsen leisten wollen. Er sehe der Fortführung der Gespräche mit Freude entgegen und  kündigte an, dass die Kirchen hierbei konstruktive Partner sein werden.

Bei Kaffee, Kuchen und aktuellen Fragen nahmen die Vertreter von Kirche und Politik in der Staatskanzlei gemeinsam am Tisch Platz.

Bei Kaffee, Kuchen und aktuellen Fragen nahmen die Vertreter von Kirche und Politik in der Staatskanzlei gemeinsam am Tisch Platz.

Als „gemeinsame Aufgabe“ von Kirche und Freistaat bezeichnete Bischof Timmerevers, „die Sorgen der Menschen im Freistaat ernst zu nehmen, dass die Zuversicht unter der Bevölkerung wachsen kann.“ Wir sehen es als unverzichtbar, dass die Kirchen mit den staatlichen Stellen im Gespräch bleiben.

Beide Seiten verabredeten, das Gespräch in einem Turnus von etwa zwei Jahren fortführen zu wollen.

MB



Zurück Impressum