Auf den Spuren jüdischen Lebens in Dresden

beim Weg der Erinnerung, am 11. November 2018

Foto: privatDresden, 06.11.2018: Am 11. November findet der „Weg der Erinnerung“, eine Radtour auf den Spuren jüdischen Lebens durch Dresden in Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938, statt. Da sich die Novemberpogrome zum 80. Mal jähren, trägt in diesem Jahr die Radtour die Überschrift: „Der 9. November 1938 in Dresden – was die Nacht und der Tag für verschiedene Menschen brachten“.

Vor 80 Jahren wurden in Deutschland die Synagogen in Brand gesteckt, auch in Dresden. Der diesjährige „Weg der Erinnerung“ nimmt in den Blick, welche Ereignisse damit in Dresden einhergingen: Willkür, Verhaftung, Zerstörung, aber auch Protest.

Erinnert werden ganz konkrete Personen und ihre Schicksale. Zu jeder erinnerten Person wird eine Station von einer Schulklasse oder Jugendgruppe gestaltet, an einem Ort in Dresden, der mit dieser Person in Verbindung steht, z.B. die Wirkungsstätte oder der Wohnort. Die Jugendlichen erschließen sich durch die Auseinandersetzung mit dem Thema und durch die Radtour ihre Stadt noch einmal auf besondere Weise. Der Weg endet in der neuen Synagoge.

Erinnert wird zum Beispiel an die Verhaftung jüdischer Männer, die verantwortungsvolle Ämter in der Gemeinde ausübten: Rabbiner Dr. Albert Wolf, Aaron Höxter, Leo Schornstein, aber auch an die willkürliche Festnahme des jugendlichen Heinz Meyer. Das jüdische Bad in der Ziegelstraße 54 wurde zerstört. Ein Nachbar war Augenzeuge der Verwüstungen und schrieb seine Beobachtungen auf, weil ihn das Gesehene nicht in Ruhe ließ. Elise Karlowa beobachtete von ihrem Laden, wie die Synagoge zerstört und Juden gedemütigt wurden. Aus Protest trat sie noch am selben Tag aus der Kirche aus. Der Feuerwehrmann Alfred Neugebauer versteckte einen der beiden Sterne der Synagoge bis zum Kriegsende und brachte ihn der wiedergegründeten jüdischen Gemeinde zurück.

Wer die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten und Neues über Dresden erfahren wollen, ist herzlich eingeladen. Bitte ein Fahrrad und wettergerechte Kleidung mitbringen! Der „Weg der Erinnerung“ beginnt am Sonntag, 11. November 2018, um 11 Uhr vor der Gedenktafel an der Kreuzkirche und endet gegen 15 Uhr mit einem Imbiss im Jüdischen Gemeindezentrum.

Angelika Fischer, Jugendreferentin Dekanat Dresden




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