Dresdner Abiturientin absolviert mit dem Bonifatiuswerk ein Praktikum in Nordeuropa und dem Baltikum
Wie tickt die katholische Kirche in der Diaspora?
Die neue Bonifatius-Praktikantin aus dem Bistum Dresden-Meißen: Hannah Eckinger (Mitte) mit Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, und Projektreferentin Julia Jesse. Fotos: Theresa Meier
Dresden/Paderborn, 12.07.2019: 21 junge Menschen aus elf deutschen Bistümern haben ein Abenteuer vor sich. Sie wollen wissen, wie die katholische Kirche in Nordeuropa und dem Baltikum tickt und lebt. Deswegen reisen sie mit dem Bonifatiuswerk in den kommenden Wochen nach Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Lettland oder Island. Dort lernen sie für einige Monate die katholische Diaspora-Kirche kennen und werden in einer kirchlichen Institution mitarbeiten. Als neues Praktikumsland ist dieses Jahr Estland hinzugekommen. Dort können die Praktikanten die katholische Schule in Tartu aktiv unterstützen.
Damit sie für Ihren Auslandsaufenthalt bestmöglich vorbereitet werden, sind sie jetzt zu einem mehrtägigen Seminar in Paderborn zusammengekommen. Neben Fragen der interkulturellen Kommunikation und der jeweiligen Situation der Katholiken vor Ort, tauschten sich die jungen Menschen mit der Projektreferentin Julia Jesse, der Projektkoordinatorin am Newman-Institut im schwedischen Uppsala, Ricarda Clasen, und ehemaligen Praktikanten über persönliche Erwartungen und Anforderungen aus. „In diesen Tagen lernen wir unsere zukünftigen Praktikanten in unterschiedlichen Situationen sehr gut kennen und schätzen. Es ist schön zu erleben, welch hohe Motivation, Begeisterung und Vorfreude mitgebracht werden“, stellte Julia Jesse heraus.
Aus dem Bistum Dresden-Meißen zieht es Hannah Eckinger ab Oktober nach Schweden und Lettland. Die ersten drei Monate unterstützt sie das Exerzitien, Retreat - und Meditationszentrum Stiftelsen Berget im schwedischen Rättvik, das von der Kommunität der Heiligen Dreifaltigkeit, einer ökumenische Gemeinschaft geführt wird. Die Abiturientin aus Dresden hilft bei den täglich anfallenden Aufgaben in den Gästehäusern und der Begleitung einzelner Gäste.
Ab Januar 2020 wechselt sie ihren Einsatzort und geht nach Lettland. In Riga wird Eckinger den Dominikanerinnen, einer kleinen Ordensgemeinschaft, die zu den Dominikanerinnen von Bethanien gehört, tatkräftig zur Seite stehen. Ob im Kloster, im Familienzentrum des Roten Kreuzes oder im katholischen Gymnasium, je nach Wunsch, Fähigkeit und Notwendigkeit vor Ort wird die Abiturientin verschiedene Tätigkeiten übernehmen. „Durch meine langjährige Teilnahme an Religiösen Kinderwochen und Kinderbildungstagen reizt mich die Arbeit in der Gemeinde. Mit dem Praktikum in einer christlichen Glaubensgemeinschaft kann ich über einen längeren Zeitraum auch Erfahrungen sammeln, wie Glaube im Alltag gelebt wird“, erklärt die Abiturientin ihre Motivation.
Die Vorfreude bei den 21 neuen Praktikanten ist groß. Mit dem Bonifatiuswerk absolvieren sie ein Praktikum in Nordeuropa und dem Baltikum. Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes (l.), und die Projektreferentin Julia Jesse (r.) wünschen ihnen alles Gute.
„Wir freuen uns, dass Sie mit Ihrem Einsatz die Arbeit des Bonifatiuswerkes unterstützen. Unser Praktikantenprogramm bietet Ihnen die Chance, über den Tellerrand hinauszublicken und Kirche einmal anders zu erleben. Während Ihrer Zeit in Nordeuropa und dem Baltikum lernen Sie Menschen kennen, die auf beeindruckende und engagierte Weise ihren Glauben in der Diaspora leben. Sie werden sehen, welch junges, internationales und gastfreundliches Gesicht eine materiell arme Kirche hat. Zugleich werden Sie auch für sich und Ihren Lebensweg wertvolle Erfahrungen und Begegnungen sammeln“, gab der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, den Praktikanten mit auf den Weg und bedankte sich für ihren Einsatz.
Das Bonifatius Praktikanten-Programm
Das „Bonifatius Praktikanten-Programm“, auch bekannt als „Praktikum im Norden“ ermöglicht jährlich bis zu 25 jungen Menschen einen Aufenthalt in Nordeuropa und dem Baltikum, um ihnen unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora zu bieten. Es ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V., dem Newman Institut im schwedischen Uppsala und den zusammenwirkenden Bistümern und Institutionen. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Erzbistum Paderborn.
Theresa Meier