Betroffenenrat gründet sich im Bistum Dresden-Meißen

Mitglieder wollen die Diskussion auch aus der Perspektive der Betroffenen in Gang setzen

Dresden, 21.06.2019: Am 11. Juni 2019 traf sich eine Gruppe Männer und Frauen, um einen Betroffenenrat im Bistum Dresden-Meißen zu bilden. Die Mitglieder haben selbst sexualisierte Gewalt in der Katholischen Kirche erfahren und erlebt beziehungsweise betreuen Opfer sexueller oder ritueller Gewalt.

Ausgehend von den eigenen Erfahrungen war die einhellige Meinung, dass Kinder und Jugendliche in den Kirchgemeinden, in den katholischen Familien und in Institutionen der Katholischen Kirche vor Übergriffen und Gewalt jeglicher Art geschützt und bewahrt werden müssen. Dafür werde präventiv schon einiges getan, jedoch seien nach Ansicht des Betroffenenrats noch viele dieser übergriffigen Handlungen unbemerkt und unentdeckt. Der Betroffenenrat möchte alle, vor allem Eltern, Gemeindemitglieder, kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geistliche ermuntern, Unstimmigkeiten, Verstörungen bis hin zu Gewalt im Umgang mit Kindern und Jugendlichen wahrzunehmen und zu kommunizieren. Ihm liegt das Wohl und der Fortbestand der Kirche am Herzen. Der Betroffenenrat hält Transparenz und Öffnung für die wichtigste sicherheitsstiftende Maßnahme im Rahmen von Prävention.

Im Umgang mit den Fällen sexueller Gewalt durch Geistliche und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen in der Vergangenheit sollte eine offene, anhaltende und stärkende Diskussion auch aus der Perspektive der Betroffenen in Gang gesetzt werden. Die Gruppe wird das nächste Mal im September tagen und weitere Schritte in Sachen Aufarbeitung und Prävention beraten.

Die Ansprechpersonen sind zunächst die Kontaktpersonen für Hilfesuchende bei Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Hansi-Christiane Merkel, kontaktperson.merkel@bistum-dresden-meissen.de und Dr. Steffen Glathe, info@steffen-glathe.de.

Ein Beitrag der Mitglieder des Betroffenenrats



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Aufarbeiten und vorbeugen: Konsequenzen aus der Missbrauchsstudie für das Bistum Dresden-Meißen. Weitere Intensivierung und Professionalisierung der Präventionsarbeit angestrebt.





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