Fachtagung zu Auswirkungen von Alkoholkonsum bei Schwangeren

mit Vortrag und Workshops am 3. April im Don Bosco Jugend-Werk Sachsen

Dr. Heike Hoff-Emden. Foto: privat

Die Fachärztin Dr. Heike Hoff-Emden bei ihrem Referat. Foto: privat

Burgstädt, 08.04.2019: Als „Fachtagung zu kaum bekannter Krankheit“ wurde der Fachtag am 3. April im Don Bosco Jugend-Werk in Burgstädt in der regionalen Presse angekündigt. Über 130 Experten aus ganz Sachsen folgten dem Thema „Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) – Chancen und Grenzen einer beruflichen Rehabilitation“. Tatsächlich bekundeten zahlreiche Gäste aus Agenturen für Arbeit, Jugendämtern, Beratungsdiensten, Förderzentren sowie Therapeuten und auch Pflegeeltern besonderes Interesse an diesem Thema, zu dem bisher noch zu wenig bekannt sei. Die Schirmherrin, Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch, informierte in ihrem Grußwort über rund 4.000 Kinder, die jährlich mit FASD in Deutschland geboren werden, über Dunkelziffern, die von über 10.000 Neugeborenen ausgehen. Diese zu 100 Prozent vermeidbare Krankheit kann entstehen, wenn das Ungeborene im Mutterleib dem Alkoholkonsum der Schwangeren ausgesetzt ist.

Um über das Krankheitsbild, dessen Diagnostik und Komorbiditäten zu informieren, war als Referentin Dr. Heike Hoff-Emden, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Psychotherapie und Sozialmedizin, eingeladen. Eindrucksvoll publikumsnah, mit ganz praktischen Anregungen ergänzt, berichtete die Expertin des Weltkongresses FASD  in Vancouver (März 2019) zum Thema. Für die Betroffenen sei es wichtig, ein lebenslanges Netzwerk, Therapien und Teilhabe zu koordinieren. Praktische Erfahrungen zeigten die Workshops am Nachmittag auf, bei denen Gerhild Landeck, Gründungs- und Vorstandsmitglied FASD Deutschland e.V. über Alltagsbedürfnisse Betroffener berichtete. Lisa Glagowski und Martin Zickenrott zeigten anhand eines Fallbeispiels innerhalb der Don Bosco Jugend-Werk Sachsen gGmbH Chancen und Grenzen von Wohnen und Lernen innerhalb der Einrichtung auf.

Die Anwesenden nahmen sich Impulse, z.B. „frühe Diagnose & stabiles Bezugssystem“, „Pionierarbeit - vorhandene Konzepte anpassen“ und „wirkungsvolle Hilfen mit genügend Personal etablieren“ mit. Rückmeldungen, wie „viele Teilnehmer - viele Fragen, weiter so, großes Lob“ zeugen gleichzeitig von Anerkennung und sind Ansporn für Kommendes.

Text: Syndi Winter-Stein



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