Neue Troika an der Spitze der LAGS

Katholische Jugendverbände in Sachsen wählten am 3. Juni neuen Vorstand

Der neugewählte LAGS-Vorstand

Dresden, 06.06.2019: Am vergangenen Montag, dem 03. Juni trafen sich die Mitgliedsverbände der Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugend im Freistaat Sachsen (LAGS) zu ihrer jährlichen Vollversammlung im Bischöflichen Ordinariat in Dresden.

Neben den üblichen verbandlichen Regularien stand die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung. In das Amt der Vorstandsvorsitzenden wurde Daniela Pscheida–Überreiter, Leiterin des Fachbereiches Jugendpastoral im Bistum Dresden-Meißen, gewählt. Mit Christian Domagala und Johann Wagner wurden zwei erfahrene Insider der Sächsischen Katholischen Jugendverbandsarbeit in die Ämter des ersten und des zweiten Stellvertreters gewählt. Wagner kommt aus dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und repräsentiert die Diözese Görlitz im Vorstand. Domagala ist Jugendbildungsreferent und Präventionsbeauftragter beim Malteser Hilfsdienst, seit Jahren in der Katholischen Jugendverbandsarbeit engagiert und wurde in das Amt wiedergewählt.

„Mit dieser Wahl ist die Arbeit der LAGS für die nächsten 3 Jahre in gute Hände gelegt“, äußert sich Uwe Pohl, Geschäftsführer der LAGS, zufrieden. „An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank Pfarrer Ralph Kochinka, Katharina Piatza und Christian Domagala, die in den vergangenen 3 Jahren die Wahlämter bekleideten“, so Pohl weiter.

Neben der Neuwahl wurde zunächst über die Europawahl am 26. Mai 2019 diskutiert und aktuelle Entwicklungen aus den Verbänden vorgestellt.

Die Mitglieder der LAGS-Vollversammlung brachten dabei vor allem ihre Besorgnis hinsichtlich des hohen Zuspruchs bei europakritischen Parteien in Sachsen und Brandenburg zum Ausdruck: Die tief sitzenden Enttäuschungen und Ängste der Menschen im Osten, die sich in diesem Wahlergebnis vermutlich zeigen, sollten unbedingt angeschaut und zum Thema gemacht werden. Dass dies in angemessener Weise geschieht, dafür lohnt es sich zu streiten. Der potenzielle Abbruch von Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen ist dafür jedoch eindeutig als falscher Weg zu kennzeichnen. Ausgrenzung und Abschottung eignen sich aus christlicher Perspektive grundsätzlich nicht als Problemlösungsstrategien – sie sind vielmehr die Grundlage neuer Probleme.

Europa steht wie kein anderes Bündnis für den Gedanken der grenzübergreifenden Wertegemeinschaft als Einheit in Vielfalt: Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie die unbedingte Anerkennung und Wahrung der Grund- und Menschenrechte bilden die Eckpfeiler der Europäischen Union. Mehr als 70 Jahre Frieden und wirtschaftliche Stabilität, aber auch die schrittweise friedliche Annäherung zahlreicher osteuropäischer Staaten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wären ohne die EU so nicht denkbar gewesen. Die in Europa grundgelegte Chance auf ein freiheitliches, nationalstaatenübergreifendes Zusammenleben droht gegenwärtig für die folgenden Generationen nachhaltig beschnitten zu werden.

Die Mitglieder der LAGS-Vollversammlung 2019 plädieren daher nachdrücklich für mehr Weitsicht und die Bereitschaft zu langfristiger Verantwortungsübernahme bei Wahlentscheidungen – auch mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg. Wahlen sind nicht nur ein Mittel, seiner persönlichen Meinung Ausdruck zu verleihen, sondern stellen auch langfristige Steuerungsinstrumente dar. Einmal getroffene Entscheidungen haben womöglich ungewollte Konsequenzen, die dann ebenso mitverantwortet werden müssen. An Schulen und in der außerschulischen Jugendbildung sollte daher die demokratiefördernde und politische Bildung eine deutliche Stärkung erfahren. Die teilweise stark abweichenden Ergebnisse der unterschiedlichen Altersgruppen bei der Europawahl machen zudem deutlich, dass es einen intensiveren intergenerationalen Dialog braucht.

Die Mitgliedsverbände der LAGS setzen sich in ihrer Arbeit intensiv dafür ein, junge Menschen zur demokratischen Teilhabe zu befähigen und Räume für deren praktische Erprobung zu öffnen. Der Wille junger Menschen zu Mitbestimmung und Gestaltung von Gesellschaft, wie er sich eindrücklich in Initiativen wie „Fridays for Future“ zeigt, bedarf in diesem Zusammenhang besonderer und sensibler Aufmerksamkeit.

Die LAGS vertritt die Interessen katholischer Kinder- und Jugendinstitutionen/-verbände im Freistaat Sachsen. In der Landesarbeitsgemeinschaft arbeiten die unter der AKD (www.kathjusa.de) zusammengeschlossenen Jugendverbände und Pfarrjugendgruppen des Bistums Dresden-Meißen und die Jugendverbände und Pfarrjugendgruppen des BDKJ Görlitz.


Text: DPÜ/MZ
Foto: CD



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