Sakramentenpastoral inklusiv: Menschen mit Behinderungen mittendrin

Studientag am 27. März

Dresden, 29.03.2019: Am Mittwoch, 27. März, trafen sich 30 haupt- und ehrenamtlich tätige Personen aus dem Bistum Dresden-Meißen, um sich darüber auszutauschen, wie es gelingen kann, dass auch Menschen mit Behinderungen gut an der Vorbereitung zu den Sakramenten (v.a. Firmung, Erstkommunion) teilnehmen können. Dabei kam eine sehr bunte Gruppe zusammen, aus verschiedenen Einrichtungen und Professionen und unterschiedlichsten Regionen des Bistums. Ausgerichtet war dieser Studientag vom Arbeitskreis „Menschen mit Behinderung“ im Bistum, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Teilhabe von Menschen mit jedweden besonderen Bedürfnissen in den Gemeinden und am kirchlichen Leben überhaupt vorwärts zu bringen.

Hauptreferentin war Schwester Monika Ballani, sie ist Ordensfrau der Missionsärztlichen Schwestern und im Erzbistum Berlin für die Seelsorge für Menschen mit Behinderungen verantwortlich. Der Beauftragte für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung im Bistum Dresden-Meißen, Diakon Stefan Klose, regte in einem geistlichen Wort eingangs dazu an, aus der Beziehung zu Gott heraus immer stärker auf die Stärken und den Wert aller Menschen zu schauen.

Sr. Monika Ballani. Fotos: Peter Brinker

Schwester Monika Ballani (rechts) fesselte die Anwesenden durch ihre engagierten und präzisen Ausführungen.

Den weiteren Vormittag gestaltete die Hauptreferentin. Sie animierte die Teilnehmenden zunächst, sich über eigene Zugänge zu den Themenfeldern „Sakramente“ und „Menschen mit (sogenannten) Behinderungen“ klar zu werden. Darauf folgte ein Fachvortrag, der erläuterte, inwieweit die Bedeutung von Teil-Habe und Teil-Gabe von Menschen mit Behinderungen am kirchlichen Leben in den vergangenen Wochen gewachsen ist. Es sei nicht allein die Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention, die die katholische Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechtes realisieren sollte, sondern zuerst und vor allem das christliche Bild vom Menschen und die biblische Botschaft. In der pastoralen Praxis aber ergäben sich zahlreiche Herausforderungen, dies in der Praxis umzusetzen. Barrieren in das Leben der Gemeinden seien häufig auch die in den Köpfen der Menschen.

Intensive Arbeit. 
Intensive Weiterarbeit nach dem Mittag.

Nach dem Mittagessen folgten vier thematische Arbeitsgruppen mit Sr. Ballani und drei weiteren Koreferenten: Elisabeth Lukasch (Gemeindereferentin in Kamenz), Peter Leuwer (Geschäftsführer des Christlichen Sozialwerkes Sachsen, Dresden) und Matthias Bayer (Sonderpädagoge in Chemnitz). Dabei ging es sowohl um die konkrete Umsetzung von Sakramentenkatechesen, bei denen Kinder mit und ohne Behinderungen teilnehmen können, wie auch um allgemeinere, ethisch-soziale Fragen.

In der abschließenden Auswertungsrunde und auf den Plakaten, auf denen weitergehende Wünsche festgehalten werden konnten, kam eine große Zufriedenheit darüber zur Sprache, dass diese Veranstaltung – auch als Austausch- und Vernetzungsmöglichkeit – möglich geworden war. Ausgesprochen wurde auch, dass die Frage nach der Teilnahme von Jugendlichen und Kindern mit einer Behinderung an der Sakramentenkatechse keine „Randfrage“ für die Seelsorge sei, sondern in die seelsorgliche und theologische Grundfrage einmünde: wie offen ist unsere Kirche, sind unsere Gemeinden? Bekommen alle einen Zugang, die es möchten – für die die Mitarbeitenden ja im Sinne des Evangeliums gesandt seien.

Materialbörse.

Weitergabe von Informationsmaterial.

Der Arbeitskreis „Menschen mit Behinderung“ im Bistum Dresden-Meißen freut sich über Interessierte, die sich mit ihm oder untereinander vernetzen wollen, Information und Austausch wünschen. Der Kreis kann Wissen weitergeben und den Zugang zu Personen und Material vermitteln. Für die Zukunft sind weitere Veranstaltungen geplant, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedürfnissen am kirchlichen Leben im Blick haben.

Kontakt: Gemeindereferentin Jadwiga Günther, Pfarrgemeinde St. Paulus, Dresden, E-Mail: gemeindereferentin@st-paulus-dresden.de, Telefon: 0176 / 44461577‬.

Text/Fotos: Peter Brinker



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