Väter und Kinder beschäftigten sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung

vom 21. bis 23. Juni im Bischof-Benno-Haus Schmochtitz

Infos zur Lebensmittelverschwendung

Bautzen, 04.07.2019: „Ich wünsche mir Tipps, um nicht so viele Lebensmittel wegzuwerfen“, steht auf einem der Fragebögen, die zu Beginn eines Seminars unter dem Motto „Mittel zum Leben“ den Teilnehmern ausgeteilt wurden. Vom 21. bis 23. Juni lud das Bischof-Benno-Haus Väter mit ihren Kindern dazu ein. Die insgesamt 29 Teilnehmer machten sich auf, um mehr über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln und die Vermeidung von Abfällen zu erfahren.

Trotz eines ernsten Themas durfte es dennoch locker zugehen: So stand auf spielerische Art und Weise zunächst allerhand Wissenswertes auf dem Programm. Dass allein in Deutschland jährlich etwa 18 Millionen Tonnen genießbare Lebensmittel weggeworfen werden, war für viele ebenso eine erschütternde Erkenntnis wie die Hintergründe, aus welchen Gründen es zu Lebensmittelverlusten kommt: Den größten Anteil daran haben der Verbraucher und der Handel. Neben kreativen Angeboten, bei denen zum Beispiel Aufbewahrungsgläser für Reste nach dem Essen gestaltet werden konnten, gab es am Samstagnachmittag eine Exkursion zu einem Bio-Bauernhof in der Nähe von Schmochtitz. Der Eigentümer, Marko Schmole, selbst schon öfters Teilnehmer beim Vater-Kind-Wochenende im Bischof-Benno-Haus gewesen, konnte hier einen Einblick geben, was es bedeutet, sich um eine nachhaltige und ökologisch orientierte Erzeugung von Lebensmitteln zu kümmern; auf dem Getreidefeld werden zum Beispiel keine Pestizide verwendet. Das hat zwar zur Folge, dass auch andere Pflanzen zwischen den Ähren wachsen, hat aber den Nebeneffekt, dass dadurch wieder die Vielfalt der Insekten zugenommen hat. Besonders angetan hatten es aber den Kindern die Schweine und Ferkel auf dem Hof. Die Ställe, das frische Stroh, die sauberen Tiere: all dies zeugte von einem wertschätzenden Umgang mit den Tieren. Am Sonntagvormittag konnte dann in einem Stationenspiel unter Beweis gestellt werden, ob man ein echter „Lebensmittelretter“ ist, indem man zum Beispiel im Kühlschrank die Lebensmittel an die richtige Stelle sortieren oder einschätzen kann, wie lange bestimmte Nahrungsmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch gut genießbar sind.

auf dem Bauernhof

DBUVBLR



In dem vierjährigen Projekt „Mittel zum Leben“, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, haben sich verschiedene Bildungshäuser zusammengeschlossen, um ein deutliches Zeichen zu setzen im Sinne der Nachhaltigkeit im Umgang mit Lebensmitteln. Dazu gehören die Überprüfung der eigenen hausinternen Abläufe im Hinblick auf die Verpflegung der Gäste wie auch das Angebot verschiedener Seminare für Erzeuger und Verbraucher.

Am Ende des Vater-Kind-Wochenendes gab es viele zufriedene Gesichter: auf Teilnehmerseite wegen der gemeinsamen Zeit miteinander, den Spielen und den Wissensrunden sowie dem Besuch auf dem Bio-Bauernhof, aber auch auf Veranstalterseite, weil es sich gelohnt hat, für dieses Thema zu interessieren und zu sensibiliseren. „Hat sich Ihre Einstellung zur Verringerung von Lebensmittelabfällen durch die Teilnahme an diesem Seminar verändert?“, lautete eine Frage auf dem Abschluss-Bewertungsbogen des Wochenendes. „Ja“, lautete die Antwort der meisten Teilnehmer.

Auch im nächsten Jahr sind zwei Vater-Kind-Wochenenden im Bischof-Benno-Haus geplant:
Vom 5.-7.6.2020 sowie vom 20.-22.11.2020. Das Thema der beiden Angebote steht noch nicht fest.

Ansgar Hoffmann, Bischof-Benno-Haus



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