Ausgezeichnet: Café Hoffnung der Katholischen Akademie

Sonderpreis für eine innovative Projektidee geht nach Dresden

Der Juryvorsitzende Erzbischof Heße (Mitte) bei der Preisverleihung in Essen. Links daneben: Akademiedirektor Thomas Arnold aus Dresden. Foto: Deutsche Bischofskonferenz/Jörn Neumann

Der Juryvorsitzende Erzbischof Heße (Mitte) bei der Preisverleihung in Essen. Links daneben: Akademiedirektor Thomas Arnold aus Dresden. Foto: Deutsche Bischofskonferenz/Jörn Neumann

Dresden/Essen, 05.07.2019: Mit einem „Sonderpreis für eine innovative Projektidee“ in Höhe von 1.500 Euro ist das „Café Hoffnung“ der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen im Rahmen des Wettbewerbs „Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2019“ ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am 4. Juli auf der Zeche Carl in Essen statt.

Die Festrede hielt der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Er betonte: „Alle Preisträger des Katholischen Preises gegen Fremdenfeindlichkeit haben eines gemeinsam: Sie stärken mit ihrem beeindruckenden Einsatz den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, indem sie sich gegen Menschenverachtung und den Hass zur Wehr setzen. Mit ihrem Engagement leisten die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre ausgezeichneten Projekte einen wichtigen Beitrag für unsere Demokratie.“

Herzstück des Konzepts „Café Hoffnung“ ist ein sogenanntes „Café-Mobil“, das durch Sachsen fährt, um auf Wochenmärkten und Gemeindefesten den Austausch über kulturelle und religiöse Unterschiede anzuregen. Daneben werden im jeweiligen Ort Abendveranstaltungen sowie Workshops für Verbände und Unternehmen durchgeführt. „Wir laden Menschen auf eine Tasse Kaffee und ein Gespräch über ‚Gott und die Welt‘ ein. Zentral ist bei den Gesprächen das Anliegen, eigene Vorurteile in den Blick zu nehmen, sensibel dafür zu werden und sich so die Möglichkeit zu erarbeiten, eigene Vorurteile gegenüber dem und der Fremden abzubauen“, erklärt Ruben Enxing, Projektleiter des Café Hoffnung. Der Name des Cafés ist Programm: Statt Hass soll Hoffnung in den Mittelpunkt des Miteinanders gestellt werden.

Das „Café Hoffnung Mobil“ war bisher in Ostritz, Bautzen, Pirna und Dresden im Einsatz. Bis Ende 2020 sind bei dem vom Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ unterstützten Projekt zahlreiche weitere Veranstaltungen geplant. „Vor allem in kleineren Städten und Gemeinden wollen wir Angebote platzieren“, führt Dr. Thomas Arnold, der Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen aus. So sind Einsätze in Rietschen, Reichenbach und Auerbach vorgesehen.

Bischof Heinrich Timmerevers erklärt anlässlich der Preisverleihung: „Mit dem Projekt Café Hoffnung geht die katholische Kirche im Bistum Dresden-Meißen auf Menschen zu, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wir leben in einer säkularen Umgebung, weit weg von volkskirchlichen Strukturen. Da ist es notwendig, auf Menschen zuzugehen und unsere christlichen Werte auf innovative Art und Weise auf die Straße zu bringen. Ich freue mich sehr, dass dieses Engagement der Akademie gegen Hass, Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit durch diesen Preis eine so hohe Wertschätzung erfährt.“

Der mit 4.000 Euro dotierte erste Preis des Wettbewerbs ging an das Projekt „Global Village: Weltort Lennep“ in Remscheid-Lennep. Die beiden zweiten Preise in Höhe von jeweils 3.000 Euro erhielten die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands und der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland für ihre gemeinsame Initiative „Tacheles! Klare Kante gegen Extremismus“ sowie die Caritas Schweinfurt für das Projekt „Lesekoffer Flucht und Vertreibung“. Die Leitung der Preisjury lag bei Erzbischof Dr. Stefan Heße aus Hamburg, dem Vorsitzenden der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Hintergrund

Auf Anregung der Migrationskommission lobte die Deutsche Bischofskonferenz Anfang 2015 zum ersten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beziehungsweise für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken.



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