Stabwechsel: Dr. Peter-Paul Straube übergibt die Leitung des Bischof-Benno-Hauses

Sebastian Kieslich tritt Nachfolge als Rektor an

Dr. Peter-Paul Straube (links) und Sebastian Kieslich vor dem Bischof-Benno-Haus. Fotos: Michael Baudisch

Dr. Peter-Paul Straube (links) und Sebastian Kieslich vor dem Bischof-Benno-Haus. Fotos: Michael Baudisch

Schmochtitz/Bautzen, 01.04.2019 (KPI): Es ist frisch an diesem Aprilvormittag, aber die Sonne strahlt, als Dr. Peter-Paul Straube (63) seinen Amtsnachfolger Sebastian Kieslich (44) als Leiter des Bischof-Benno-Hauses einem halben Dutzend Journalisten vorstellt. Wenn er über das Kopfsteinpflaster im Hof des Bildungsanwesens geht, dann wirkt der scheidende Rektor etwas wehmütig, aber vor allem auch zufrieden. Und das kann er sein, beim Blick auf das, was unter seiner Leitung in den letzten 24 Jahren aus dem ehemaligen Gutshof des kleinen idyllischen Dörfchens Schmochtitz nahe Bautzen geworden ist. Von ursprünglich 60 Betten wurde das Haus auf heute 140 Betten ausgebaut. 25.000 Übernachtungsgäste zählt die Bildungsstätte des Bistums Dresden-Meißen heute jährlich. Hinzu kommen rund 20.000 Tagesgäste. Für ein Team von rund 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trägt der Rektor inzwischen die Verantwortung.

Ein Stall des früheren Gutshofs wurde zur Kirche umgestaltet. Ein ehemaliges Schweinestall-Gebäude aufwendig saniert und zu hübschen Ferienwohnungen umgebaut. In der Scheune entstand eine gemütliche Kneipe für abendliche Begegnungen. Aktuell wird die beliebte Kegelbahn verbessert: es ist schwer, bei der Vielzahl der Maßnahmen, die in den letzten beiden Jahrzehnten hier geschaffen wurden, nichts zu vergessen. „Das alles unter einen Hut zu bekommen, und dann auch noch so ‚geräuschlos‘, verdient höchste Anerkennung“, zollt Elisabeth Neuhaus, Leiterin der Pastoralabteilung des Bischöflichen Ordinariats dem scheidenden Rektor Respekt. Den wichtigsten Teil seines Berufslebens hat der studierte Theologe Straube hier verbracht. Nach Anfangsjahren als Redakteur und Lektor beim Leipziger St. Benno-Verlag und zehn Jahren als Mitarbeiter an der Universität Oldenburg wirkte er über 24 Jahre in Schmochtitz.

Talent, Gäste einzuladen

Ob Bundeswehr, Politiker, Künstler, Osteuropäische Gäste oder Alzheimer-Patienten: das Spektrum, das der profilierte Netzwerker erreichte und mit dem Haus in Verbindung brachte, ist weit. „Es ist ihnen gelungen, Räume zu eröffnen und Menschen aus vielen Bereichen mit Kirche in Berührung zu bringen. Gleichzeitig hatten sie ein großes Herz für die Region und besonders für die Sorben“, beschreibt Neuhaus das Wirken des langjährigen Rektors, der aufgrund seiner profunden Kenntnisse auch als Berater der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz berufen wurde. „Es ist wichtig, nach draußen zu gehen, sich einzumischen. Bildung zum Leben anzubieten und Christsein hier und heute zu buchstabieren“, erklärt Straube die Ziele, die ihn bei seiner Arbeit prägten. „Das ist heute viel einfacher möglich als zu DDR-Zeiten.“

Einen Monat lang haben Straube und Kieslich nun Zeit, für eine reibungslose Staffelstab-Übergabe zu sorgen. Die neuen Visitenkarten für seinen Nachfolger hat Straube bereits drucken lassen. Am Auswahlverfahren des neuen Rektors hat er allerdings bewusst nicht teilgenommen.

Der möchte nun „zunächst einmal ankommen und Vorhandenes weiterführen.“ Der Vorteil des Nachfolgers: Kieslich, zuletzt in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und im Fundraising des Dresdner Caritasverbands tätig, kennt das Haus und die Region bereits. Als Schüler sang der gebürtige Magdeburger bei den Dresdner Kapellknaben. Immer wieder war er auch im Bischof-Benno-Haus zu Gast. Osterurlaub machte er schon als Kind mit der Familie regelmäßig in der Gegend. „Er bringt viele Kompetenzen mit“, sagt Pastoralleiterin Neuhaus und erwähnt sein Engagement im sozialen Bereich in London, seine Studienerfahrungen in Politik- und Kommunikationswissenschaft.

Elisabeth Neuhaus, Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bistum, dankte Dr. Straube und begrüßte den neuen Rektor Sebastian Kieslich.

Elisabeth Neuhaus, Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bistum, dankte Dr. Straube und begrüßte den neuen Rektor Sebastian Kieslich.

Kieslich ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern derzeit noch in Dresden. Im Bischof-Benno-Haus will er nun zunächst einmal ein Zimmer beziehen. „Ich kam immer mit einem guten Gefühl hierher“, beschreibt er seine Beziehung zum Bischof-Benno-Haus. Er möchte die Bildungsstätte nun vor allem als „offenes Haus, das ausstrahlt“ weiter etablieren. Dabei soll der Charakter des Hauses erhalten bleiben. „Es ist für mich ein Ziel, das hier Aufgebaute gut weiterzuführen.“ Wichtig ist ihm dabei besonders, die Pfarreien und Kreise des Bistums einzuladen.

Für die Osterfeiertage hatte er bereits vor Langem für sich und seine Familie ein Quartier im Bischof-Benno-Haus gebucht: „Damals noch als normaler Gast. Dass ich nun als Leiter des Hauses hierherkommen werde, habe ich mir damals nicht träumen lassen“, erzählt Kieslich, der sich nun auf die gemeinsamen Tage mit der Familie in Schmochtitz freut.

Und auch Straube will dem Haus und der Region verbunden bleiben, allerdings in naher Zukunft erst einmal die Perspektive wechseln. Immerhin sind auch seine drei Kinder und die inzwischen acht Enkel in Bautzen zuhause: „Im Herbst werden wir uns für die Großeltern-Enkel-Woche im Bischof-Benno-Haus anmelden", berichtet Straube, "dann allerdings als Teilnehmer.“

Text/Fotos: Michael Baudisch

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