Zwei Bennoreliquien kehren in die Heimat zurück

Kardinal Marx übergab zwei Knochenfragmente des Heiligen an das Bistum Dresden-Meißen

Brückenschlag von München nach Dresden: Kardinal Marx übergibt in der Hauskapelle des Erzbischöflichen Palais in München Bischof Timmerevers und Generalvikar Kutschke die versiegelten Gefäße mit den Reliquien des Heiligen. Foto: Robert Kiderle

Brückenschlag von München nach Dresden: Kardinal Marx übergibt in der Hauskapelle des Erzbischöflichen Palais in München Bischof Timmerevers und Generalvikar Kutschke die versiegelten Gefäße mit den Reliquien des Heiligen. Foto: Robert Kiderle

München/Dresden, 08.07.2019: Der heilige Benno von Meißen (~ 1010 – 1106) ist einmal mehr seiner Rolle als Brückenbauer zwischen Sachsen und Bayern gerecht geworden: Zwei Reliquien des zehnten Meißener Bischofs haben Bischof Heinrich Timmerevers und Generalvikar Andreas Kutschke vom Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx am 29. Juni als Geschenk für das Bistum Dresden-Meißen entgegennehmen dürfen. Damit ist der Schutzpatron des Bistums Dresden-Meißen, dessen Gebeine in den Wirren der Reformation nach Bayern gelangten und seit 1580 in der Münchner Liebfrauenkirche ruhen, einmal mehr zum Mittler zwischen Sachsen und Bayern geworden.

In der Hauskapelle des Erzbischöflichen Palais übergab der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, die beiden Benno-Reliquiare an den Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, und Generalvikar Andreas Kutschke. Die Knochenpartikel stammen aus dem Reliquiar des Heiligen, das in einer silbernen Benno-Büste im Dom zu München aufbewahrt wird. Im Bistum Dresden-Meißen werden die beiden Reliquien ihren Platz in der Kathedrale sowie in der Bischöflichen Kapelle im Haus der Kathedrale finden.

Sankt Benno: hochverehrt in Sachsen und in Bayern

Der heilige Benno wirkte im 11. Jahrhundert segensreich als Bischof von Meißen und vermittelte in den Konflikten seiner Zeit. Im Zuge des Investiturstreits vertrieb Kaiser Heinrich IV. Benno von seinem Bischofsstuhl und setzte einen Gegenbischof ein. Um diese Begebenheit rankt sich die bekannte Legende, nach der Benno beim Verlassen seiner Bischofsstadt die Domschlüssel in die Elbe warf; als er Jahre später nach Meißen zurückkehrte und man ihm zur Begrüßung einen Fisch servierte, fand er im Bauch des Tieres die Schlüssel wieder. Der heilige Benno wird daher meist als Bischof mit Fisch und Schlüssel dargestellt.

Schon bald nach seinem Tod am 16. Juni 1106 wurde ihm eine große Verehrung entgegengebracht. 1523 wurde Bischof Benno durch Papst Hadrian VI. heiliggesprochen. In den Wirren der Reformationszeit übergab der letzte katholische Bischof des alten Bistums Meißen 1576 die Reliquien des Heiligen an Herzog Albrecht V. von Bayern, wo besonders die Stadt München den sächsischen Heiligen bis heute als ihren Patron verehrt.
 
Der Heilige Benno von Meißen als Band zwischen Sachsen und Bayern (v.l.n.r.): Generalvikar Andreas Kutschke, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Bischof Heinrich Timmerevers. Foto: Robert Kiderle

Der Heilige Benno von Meißen als Band zwischen Sachsen und Bayern (v.l.n.r.): Generalvikar Andreas Kutschke, Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Bischof Heinrich Timmerevers. Foto: Robert Kiderle

MB



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