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Bistum Dresden Meissen
02. September 2021

Achtung Schöpfung!

Seminarreihe zu Umwelt-Themen in Jauernick-Buschbach startet im September

Jauernick-Buschbach/Görlitz. Mutmacher, Experten und Vorbilder sind die wichtigsten Akteure in einer Seminar-Reihe zu Umweltfragen, die von Ende September bis Anfang Mai nächsten Jahres im Sankt-Wenzeslaus-Stift in Jauernick-Buschbach zu erleben ist. Da ist der junge Landwirt, der sich in Kanada auf den alten Bauernhof seiner Familie in der Oberlausitz besonnen hat und auf altem Grund völlig neue Wege geht. Da ist der junge Koch, der viel mit selbst angebautem Gemüse arbeitet. Da ist der Ingenieur, der mit seiner Familie für sein Altstadthaus nur wenig Energie verbraucht. Oder der Verkehrsmanager, der sich sehr dafür einsetzt, dass Menschen in ländlichen Gebieten auch ohne Auto gut mobil sein können.

„Nur noch kurz die Welt retten“, so lautet das Motto der Veranstaltungsreihe im Nachbarbistum Görlitz. „Die Umweltprobleme unserer Zeit sind gravierend, aber wir wollen uns nicht verbissen und missionarisch diesem Thema widmen“, sagt Frank Seibel, der Leiter des Sankt-Wenzeslaus-Stifts. Er hat die Veranstaltungsreihe gemeinsam mit der Umweltbeauftragten des katholischen Bistums Görlitz, Gabriele Kretschmer konzipiert. „Papst Franziskus hat die Bewahrung der Schöpfung zum wichtigsten Anliegen unserer Zeit erklärt“, sagt Gabriele Kretschmer. „Er meint damit nicht nur den Umweltschutz im engeren Sinne. Vielmehr geht es um eine Erneuerung des spirituellen Verhältnisses des Menschen zur Natur, aber auch zu seinen Mitmenschen und alles, was lebt, auf dieser Erde.“

Behutsamkeit, Achtsamkeit – das sind Begriffe, die in diesem Kontext eine neue Popularität erfahren. Nicht sinnlos einkaufen, nicht so viel wegwerfen, Maß halten. Diese tugendhaften Ratschläge und Selbst-Ermahnungen sind sicherlich wichtig. Aber noch etwas kommt hinzu: Neu denken. „Ohne Kreativität und Mut werden wir die großen Aufgaben nicht lösen können“, sagt die Umweltbeauftragte des Bistums Görlitz.

Von Kraut und Schnitzeln

Humor und Lockerheit können der Fantasie und der Neugier auf die Sprünge helfen. Darum bekommen die einzelnen Seminare auch jeweils eine Überschrift mit Augenzwinkern: „Ich seh den Wald vor lauter Bäumen anders“, „Gegen Schnitzel ist (k)ein Kraut gewachsen“ oder auch „Freiheit, die ich meine: Total mobil in der Provinz“.

Die Seminare beinhalten kulturgeschichtliche und ethnologische Impulse unter dem Motto: Warum leben wir, wie wir leben? Dazu gibt es Experten-Beiträge aus Theorie und Praxis. So stellt zum Auftakt der Direktor des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz, Prof. Dr. Willi Xylander den Wald als komplexes Öko-System vor. Zum Thema Mobilität gibt der Geschäftsführer des Zweckverbandes Oberlausitz-Niederschlesien, Hans-Jürgen Pfeiffer, Einblicke in die kniffelige Gestaltung von Fahrplänen für Bus und Bahn in der Euroregion Neiße.

Auch das zeitliche Format ist ein Experiment: Jedes der insgesamt acht Seminare beginnt an einem Donnerstagnachmittag mit der Vesper und endet am Freitag nach dem Mittagessen. „Im Idealfall müssen Interessierte dafür nur einen Vormittag frei nehmen“, sagt Frank Seibel. „So sollen Berufstätige und Familienmenschen die Möglichkeit haben, kompakt und komfortabel etwas Neues zu lernen.“ Inklusive Verpflegung und Übernachtung kostet die Teilnahme 90 Euro.

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Umweltprogramms der Katholischen Erwachsenenbildung Sachsen (KEBS), das unter dem Titel „Achtung, Schöpfung!“  steht. Diese Seminare werden vom Freistaat Sachsen gefördert. Natürlich richtet sich das Angebot nicht nur an kirchennahe Menschen, sondern an alle Interessierten.

Anmeldungsinformationen

Die erste Veranstaltung zum Thema „Wald“ findet am 23./24. September 2021 statt. Bis Mai 2022 sind acht Termine geplant.

Anmeldungen unter: kursanmeldung@sankt-wenzeslaus-stift.eu

Weitere Informationen unter:
https://www.sankt-wenzeslaus-stift.eu/impulse-fuer-oekologie-und-soziale-gerechtigkeit/