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Bistum Dresden Meissen
11. Oktober 2021

Hospizarbeit verhindert Suizide – Corona hat Begleitungen verringert

Zum Welt-Hospiztag am 9. Oktober

Dresden. Wenn im Leben Einsamkeit, Schmerz und Not Überhand zu nehmen scheinen und keine Hilfe in Sicht ist, wünschen sich manche Menschen als Ausweg den Tod und wollen ihr Leben beenden. Einen (assistierten) Suizid kann die Hospizarbeit verhindern helfen.

Mit der Beratung zu schmerzlindernden Maßnahmen und persönlicher Zuwendung greifen Hospizbegleiterinnen und -begleiter Leid, Ängste und Sorgen der kranken Menschen auf. „Mit unseren geschulten, meist ehrenamtlich Mitarbeitenden kann jede und jeder über Sorgen und auch Sterbewünsche sprechen“, sagt Angelika Blochwitz, Referentin für Hospizarbeit & Trauerbegleitung​ der Malteser. Die Hospizbegleiterinnen und -begleiter widmen den kranken Menschen viel Zeit und hören zu. Taucht ein Wunsch zu sterben auf, fragen die Mitarbeitenden nach den (Hinter-)Gründen des Sterbewunsches und können oft dazu beitragen, dass körperliche und soziale Ursachen gelindert werden. Neu gewonnene Lebensqualität und erlebte Beziehungen lassen Sterbewünsche in den Hintergrund treten. „Hospizarbeit ist auch Suizidprävention“, sagt Frau Blochwitz. „Die Malteser helfen mit ihren hospizlichen Angeboten einem – auch assistierten - Suizid entgegen zu wirken. Assistierter Suizid wird von uns weder unterstützt noch organisiert.“

Corona erschwert Begleitungsarbeit

„Umso mehr schmerzt es uns, dass wir durch die Corona-Pandemie nicht so viele Menschen begleiten konnten, wie in den Vorjahren“, bedauert Angelika Blochwitz. Insbesondere in der ambulanten Hospizarbeit, in der die kranken Menschen in der eigenen Wohnung daheim oder in einer Altenhilfe-Einrichtung besucht werden, gab es Einschränkungen des persönlichen Kontakts. Vielfach waren die direkten Zugänge verwehrt. Auch wenn regelmäßige Telefongespräche, Internet-Chats oder Besuche vor dem Wohnungsfenster den Gesprächsfaden aufrecht erhielten, sank die Zahl der Begleitungen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr an vielen Standorten um 30-50 Prozent. Ähnlich verhielt es sich auch in dem von Lockdown und Ängsten geprägten ersten halben Jahr 2021.

In den Hospiz- und Trauerbegleitungsangeboten in den Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz sind insgesamt 464 Ehrenamtliche aktiv, davon 413 in Sterbe- oder Trauer-Begleitungsangeboten (195 Ehrenamtliche in der Diözese DD-Meißen und 218 in der Diözese Görlitz).

Begleitet wurde in diesem Jahr durch die Dienste an den 14 Malteser Standorten in Sachsen, Süd-Brandenburg und Ostthüringen bis Ende September bereits 457 schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen. An allen Standorten gibt es neben der Begleitung auch Beratung durch die hauptamtlichen Hospizkoordinatorinnen und -koordinatoren, verschiedene Trauerangebote als Einzelbegleitung sowie verschiedene Gruppenangebote wie beispielweise Trauercafès oder den Kindertrauertreff. Auch Informations- und Bildungsangebote gehören zum Spektrum der Hospizdienste.

Mehr Informationen zur Malteser Hospizarbeit: 
www.malteser-dresden.de/angebote-und-leistungen/hospiz-und-trauerarbeit