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Bistum Dresden Meissen
Kreuzwegstation vor der ehemaligen Gericht am Münchner Platz. © Konstanze Günther
10. März 2022

Ein Leidensweg durch Dresden

Pfarrei Selige Märtyrer vom Münchner Platz ging am 6. März den Kreuzweg

Dresden. Die Pfarrei Selige Märtyrer vom Münchner Platz hat auch dieses Jahr wieder zu einem besonderen Kreuzweg eingeladen. Der gewählte Weg war dabei im wahrsten Sinne des Wortes mit einer sehr langen Geschichte verbunden. Einer traurigen Geschichte. Einem Leidensweg.

Es ist bereits seit längerem Tradition, dass die Gemeinde St. Paulus in Dresden-Plauen diesen Kreuzweg geht, im Gedenken an den Leidensweg Jesu, aber auch an den Weg, den Pater Bänsch immer gehen musste, als er in Zeiten des Zweiten Weltkrieges als Gefangenenseelsorger tätig war. In diesem Jahr kam am 6. März zum gemeinsamen Kreuzweg der Pfarrei noch ein dritter Gedanke hinzu. Im Besonderen wurde für den Frieden in der Ukraine und Europa gebetet.

Der Kreuzweg geht durch den Stadtteil Dresden-Plauen. In der Pfarrkirche St. Paulus der Pfarrei Selige Märtyrer vom Münchner Platz versammelten sich Gläubige aller Altersgruppen, von ganz klein bis hin zu den Senioren. Über mehrere Stationen wurden die Leidenswege mit biblischen Worten, aktuellem Bezug und Erinnerungen an die Zeit von Pater Bänsch gelesen. Von den Holzstatuen im Pfarrgarten ging es zur Gedenkstätte am Münchner Platz.

Die Gedenkstätte steht für eine dunkle Zeit in der Geschichte, vor allem für Priester und Ordensleute. Auch sie waren der Willkür ausgeliefert, wie auch Jesus sie spürte. Sie hatten alle etwas gemeinsam, ihr Glauben und Gottvertrauen stärkte sie.

An den Kreuzweg-Stationen in der Gedenkstätte wurden Auszüge aus den Abschiedsbriefen der Gefangenen gelesen. Es war eine drückende Stimmung, wir gingen den gleichen Weg. An den Zellen vorbei bis hin zum Richtplatz.

Mit einem „Vaterunser“ und dem „Gegrüßet seist du María“ gedachten wir der Seligen Märtyrer vom Münchner Platz: fünf Jungen (Czesław Jóźwiak, Edward Kaźmierski, Franciszek Kęsy, Edward Klinik und Jarogniew Wojciechowski) sowie der  Steyler Missionsbruder Grzegorz Frąckowiak, die für ihren Glauben viel zu früh sterben mussten. Gedacht wurde auch aller Menschen, die anders leben, und es deshalb schwer in der Gesellschaft haben, und aller die von Kriegen betroffen sind - besonders in diesen Tagen der Menschen in der Ukraine.

Nach dem Kreuzweg waren wir im Pfarrgarten eingeladen zu einem Kuchenbasar mit warmem Kaffee. Dieses Kaffeetrinken wurde von Familien aus der Ukraine organisiert. Ein Dank gilt allen, die diesen Kreuzweg und alles drum herum vorbereitet haben.

Fotos und Text: Konstanze Günther