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Bistum Dresden Meissen
24. Juni 2022

Bringt das Synodale voran

Bischof Heinrich Timmerevers trifft Papst Franziskus

Dresden/Rom. Papst Franziskus hat den Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, heute in Privataudienz empfangen. Die Begegnung schließt an das Gespräch zwischen dem Heiligen Vater und dem Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, an.

Bischof Timmerevers erklärt im Anschluss an die Audienz:

„Ich bin Papst Franziskus dankbar, dass er sich innerhalb weniger Tage ausführlich und von verschiedenen Seiten zum Engagement von Christinnen und Christen in Sachsen und Ostthüringen informiert hat. Ich habe ihm vom Leben in unserer Diaspora erzählt, etwa wie viele Kilometer Gläubige zwischen Borna und Burgstädt fahren müssen, wie wir Menschen mit Christus in Berührung bringen möchten und wie vielfältig unser Bistum vom Sorbischen bis ins Altenburger Land ist. Es ist ein von der ständigen Veränderung geprägter Katholizismus. Früher waren es Vertreibung und Friedliche Revolution. Heute sind es globale Folgen der Umweltzerstörung, Krieg vor unserer Haustür und gesellschaftliche Polarisierungen unter uns. Papst Franziskus hat mich darin bestärkt, gemeinsam, das heißt synodal, mit den Gläubigen und im Vertrauen auf Gott darauf Antworten im Glauben zu suchen. Dies beginnt zuerst in der Familie. Ich habe Papst Franziskus geschildert, wie fundamental sein Schreiben ‚Amoris laetitia‘ mein Denken über eine Pastoral der liebenden Beziehungen verändert hat. Wir üben einen Gestus der offenen Arme ein, der unseren pastoralen Blick weitet. Begleiten, unterscheiden und integrieren - mit diesem Paradigmenwechsel gehen wir weiter! In Papst Franziskus haben wir dafür einen überzeugten Unterstützer. 

Papst Franziskus lebt Versöhnung. Er sucht in den Begegnungen das Verbindende. Dies durfte ich heute persönlich erleben. Diese hoffnungsvolle Haltung ist die Antwort auf eine Welt im Wandel. Der Heilige Vater hat mir gegenüber ausdrücklich den Wunsch geäußert, dafür das Synodale vor Ort, im Bistum, voranzubringen. In Gemeinschaft gelingt die Freude am Evangelium und schafft Kraft, es in unserem Land einzubringen, ohne zu spalten. Sein klarer Christus-Kompass ist mir dafür ein Vorbild. Das Gespräch mit dem Heiligen Vater hat mir Kraft gegeben, mit den Menschen unserer Region zu suchen, wo Christus ist.

Papst Franziskus hat die Lebendigkeit unseres Bistums sichtbar Freude bereitet. Zugleich habe ich die Situation nicht schöngeredet. Denn auch in Sachsen und Ostthüringen steht die Kirche vor umfangreichen Herausforderungen. Papst Franziskus hat mich bestärkt, mutig Veränderungen in der Kirche anzugehen und zugleich die Freude des Glaubens mit der Welt zu teilen. 

Papst Franziskus liebt die Begegnung. Unkompliziert und einfach ist seine Art. Das öffnet Herzen. Auf diese Weise wollen wir auch für die Menschen in unserem Land da sein. Und für die Kirche mit unseren Perspektiven zur Vielfalt in der Einheit beitragen. Ich habe Papst Franziskus versichert, den Synodalen Weg und mein Bemühen, synodal Bischof zu sein, auf diese Weise zu verstehen.”