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Bistum Dresden Meissen
Gut vernetzt: Wie auf diesem Symbolbild sind Pfarreien und Einrichtungen im Bistum etwa bei der Datenverarbeitung im Melde- oder Rechnungswesen durch die Verbindung mit dem überdiözesanen kirchlichen Rechenzentrum nun besonders gesichert. © Pixabay
06. Juli 2022

Gleiche Technik und Anwendungen, bessere Vernetzung und Sicherheitsstandards

Bistumsweites IT-Projekt schafft einheitliche Voraussetzungen in der EDV-Ausstattung von Pfarreien und Einrichtungen

Dresden. Pfarreien und Einrichtungen des Bistums in ihrer EDV-Ausstattung anzugleichen und sachgerecht auszustatten, war das Ziel eines flächendeckend angelegten Projektes, das vor kurzem in enger Zusammenarbeit von Bischöflichem Ordinariat und Pfarreien erfolgreich abgeschlossen werden konnte. und Bistumseinrichtungen wurden darin unterstützt, ihre Computertechnik auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Bischof Heinrich Timmerevers hatte die verantwortlichen Stellen des Bischöflichen Ordinariats mit der Umsetzung dieser Aufgabe in enger Abstimmung mit den Gemeinden und Einrichtungen beauftragt.

Kay Gräbert, Abteilungsleiter Zentrale Dienste des Bischöflichen Ordinariats, erläutert: „Sicherheitsaspekte besaßen Vorrang. So ist nun sichergestellt, dass die Datenübermittlung zwischen Ordinariat und Pfarreien zuverlässig abläuft und der Datenschutz sichergestellt ist. Datensicherung und die Abwehr von Cyberattacken waren weitere Schwerpunkte der Maßnahme. Zugleich galt es, die Anforderungen der Pfarreien mit Blick auf ihre fachlichen Arbeitsprozesse abzusichern.“ Hard- und Software der Gemeinden wurden an einem festen Standard ausgerichtet, Funktionen und Prozesse angeglichen. Auf zentral gepflegte Verzeichnisse, etwa Outlook-Gruppen oder den Schematismus als Nachschlagewerk, haben alle Projekt-Beteiligten nun unkompliziert Zugriff.

Zugriff auf wichtige Daten von verschiedenen Standorten aus

Pfarrsekretärin Evelyn Reuter aus Schleiz zeigt sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „Die Pfarrei St. Paulus Schleiz ist riesengroß; von Bad Lobenstein nach Greiz sind es 60 Kilometer. Wenn ich von einem Standort zum nächsten fahre, habe ich durch die Neuerung nun von überall aus Zugriff auf die benötigten Daten. Ich könnte morgens in Bad Lobenstein mit einem Schreiben anfangen, mittags in Schleiz weiterarbeiten und den Brief am Nachmittag in Greiz ausdrucken. Die Anwendungen sind überall gleich. Ich muss mich nicht mehr um den Virenschutz kümmern. Und auch die DATEV-Anwendungen laufen.“ Die Seelsorger der Pfarrei sind an das System angeschlossen. Mitunter erübrigen sich nun Wegstrecken von einem Standort zum nächsten, das spare Zeit und Fahrtkosten.

Dompfarrer Veit Sćapan aus Bautzen stand dem Projekt deutlich kritischer gegenüber: „Ich muss zugeben, ich war skeptisch, aber inzwischen habe ich mich an das neue System gewöhnt. Vieles musste man lernen. Am Anfang hat das schon Zeit gekostet, sich einzuarbeiten. Wenn man die Datenablage dann beherrscht, wird es einfacher. Was mich bis heute stört: Wenn man das System nicht nutzt, weil zum Beispiel das Telefon klingelt, wird man bereits nach zehn Minuten ‚aus Sicherheitsgründen‘ automatisch ausgeloggt und muss sich wieder neu einwählen. Das ist schon etwas nervig.“

Zentrale Daten werden durch das überdiözesane Rechenzentrum besonders gesichert

Die Verarbeitung sensibler kirchlicher Daten erfolgt heute über ein besonders abgesichertes Netzwerk im zentralen überdiözesanen Rechenzentrum Eichstätt. Auch der Support der Nutzer wird von den Eichstätter Fachleuten geleistet. Für die Verarbeitung von Daten, die keiner besonderen Schutzbedürftigkeit unterliegen, steht der gewohnte Internetzugang zur Verfügung. Hier stehen den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums neun regional ansässige Firmen bei technischen Anliegen zur Seite. Anfängliche Skepsis seitens der Nutzer wurde zunehmend abgebaut, nachdem mehr und mehr Anwender erfolgreich in die neue IT-Landschaft eingepflegt wurden.

Generalvikar Andreas Kutschke: „Ich danke allen Beteiligten, dass es gelungen ist, dieses in jeder Hinsicht anspruchsvolle und umfangreiche Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen. Besonders freue ich mich über die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen unseren Pfarreien, dem Bischöflichen Ordinariat und dem zentralen kirchlichen Diözesan-Rechenzentrum. Für mich zeigt dieses Beispiel sehr praxisnah, dass eine enge Zusammenarbeit in Verwaltungsabläufen sowohl unter den Pfarreien als auch unter den Bistümern möglich und erfolgversprechend ist. Ich halte dieses Kooperationsprojekt für zukunftsweisend – sowohl für Abläufe innerhalb unseres Bistum als auch darüber hinaus.“

Beispielhaftes Kooperationsprojekt: Erfahrungen werden ausgewertet

Die IT-„Abteilung“ des Bischöflichen Ordinariats besteht aus drei Mitarbeitern. Diese standen vor der großen Aufgabe, für dieses Projekt unter anderem 64 Pfarrbüros und eine kirchliche Kindertagesstätte, 200 digitale Arbeitsplätze und 176 fest installierte „ThinClient“-Computerarbeitsplätze sowie 74 Drucker in das neu entstandene Netzwerk einzubinden. Rund zwei Drittel der Nutzer können aus der Ferne über den sogenannten „Webclient“ arbeiten. Weitere Bistumseinrichtungen, die bislang noch nicht in das neue System eingegliedert wurden, sollen in absehbarer Zeit folgen. Die Erfahrungen der bisher Beteiligten werden derzeit mit einer Umfrage erhoben.

MB