Menü
Bistum Dresden Meissen
Bischof Heinrich Timmerevers. © KNA / Angelika Zinzow
25. August 2022

Sechs Jahre im Amt und schon viele Weichen gestellt

Bischof Heinrich feierte am 25. August seinen 70. Geburtstag

Dresden. Seinen 70. Geburtstag konnte Bischof Heinrich Timmerevers am Donnerstag, 25. August, feiern. Das Bistum gratuliert seinem Oberhirten sehr herzlich zum Festtag!

Seit nahezu auf den Tag genau sechs Jahren leitet Heinrich Timmerevers als Bischof das Bistum Dresden-Meißen. Und der Mann aus dem Norden hat den Osten längst schätzen gelernt. Bischof Heinrich: „Die katholische Kirche in Sachsen und Ostthüringen ist klein, aber lebendig. Der Glaube hat einen Platz bei den Menschen, das erlebe ich an vielen Stellen.“

Aus Nikolausdorf stammend, das auf halbem Weg zwischen Oldenburg und Cloppenburg liegt, war er als zweites von sechs Kindern einer Landwirtsfamilie im Oldenburger Land aufgewachsen. Hier erfuhr er seine katholische Prägung. Hier verbrachte er den größten Teil seines Lebens. Hier ist er verwurzelt. Umso größer der Schritt, als er – mit 64 Jahren – nach seiner Ernennung durch Papst Franziskus am 27. August 2016 das Amt des 50. Oberhirten der Sächsisch-Ostthüringischen Diözese antrat, die ihm bis dato lediglich von Besuchsreisen bekannt war.

Ein Bischof mit Vorkenntnissen

Dafür war er als Priester und Weihbischof des Bistums Münster mit der Arbeit in kirchlichen Strukturen bereits bestens vertraut. Als Bischöflicher Offizial in Vechta hatte er seit 2001 umfangreiche Verantwortung getragen. In dieser kirchenrechtlich weltweit einmaligen Konstruktion nahm er die bischöfliche Amtsgewalt für den niedersächsischen Teil der Diözese Münster mit seinen damals rund 265.000 Katholiken wahr. Nun stellte er sich der neuen Aufgabe.

Als „Lernender“ – so sah er sich nach eigenen Worten in dieser Zeit. Doch sein Wechsel an die Elbe erlaubte ihm keine langen Einarbeitungszeiten. Während er sich mit der Mentalität der Menschen seiner neuen Heimat erst vertraut machen musste, fand er viele offene Aufgaben bereits auf seinem Schreibtisch vor. Hinterlassen hatte ihm die sein Vorgänger Heiner Koch, der nach nur zweieinhalb Jahren als Bischof in Dresden zum Erzbischof von Berlin berufen worden war.

Heinrich Timmerevers nahm die Herausforderungen an. Den Pastoralen Erkundungsprozess setzte er fort. Die Pfarrei-Strukturen organisierte er großflächiger. Im Rahmen einer Neugründungswelle wurde ihre Anzahl von Jahresende 2017 bis Frühjahr 2020 von 96 auf heute 37 reduziert. In der Vermögensverwaltung setzte er eine breitere Aufsicht durch. Anstelle der bisherigen Kirchenräte wurden 2021 Kirchenvorstände gewählt, die mit deutlich höheren Befugnissen in der Verwaltung der Pfarreien und ihres Vermögens ausgestattet sind.

Das „Wir“ stärker in den Mittelpunkt zu rücken, so lautet eine seiner Devisen. „Es braucht eine neue Kultur des Miteinanders“, sagt der Bischof. Daran sollten alle Gläubigen mitwirken.

Den Wandel der Kirche mitgestalten

Parallel zur inhaltlichen Arbeit ließ er wichtige Baumaßnahmen realisieren: den Um- und Neubau der Jugendbildungsstätte Winfriedhaus Schmiedeberg im Osterzgebirge. Die Sanierung und zeitgemäße Umgestaltung am Haus der Kathedrale in Dresden. Als zukunftsträchtiges weiteres Projekt steht in den kommenden Jahren der Bau eines kirchlichen Wohn- und Bürogebäudes in zentraler Dresdner Lage an, in dem auch das Bischöfliche Ordinariat Platz finden soll.

Und er stellt sich den großen kirchlichen Themen der Zeit. Der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, der Debatte um eine neue kirchliche Haltung zu Schwulen und Lesben, dem Synodalen Weg. Bischof Heinrich beteiligt sich engagiert an der Suche nach dem Weg der Kirche in die Zukunft. Dabei präsentiert er nicht vorgefertigte Lösungen. Dialog, „Synodalität“, auch der Austausch mit der evangelischen Kirche sind ihm ein Herzensanliegen. Bischof Timmerevers: „Viele Menschen stimmen mit den Füßen ab und verlassen unsere kirchliche Gemeinschaft. Andere wiederum können nur schwer fassen, welche Schritte der Veränderung wir auf dem Boden dieser Erfahrungen beim Synodalen Weg suchen. Dazwischen suchen viele Menschen nach Zeichen der Hoffnung, die ihnen trotz allem Mut machen, in dieser Kirche zu bleiben, in der sie auch viel Gutes erfahren haben. Sie bejahen einen Wandel und hoffen, dass die Kirche wieder mehr zu einem Ort des Lebens und des Glaubens für die Menschen werden kann. Mit ihnen hoffe auch ich darauf.“

Für die nächsten Jahre wird ein Hauptaugenmerk des Bischofs darauf liegen müssen, spürbare Sparmaßnahmen in seinem Bistum umsetzen. Doch im kommenden Frühjahr kann er seinen Amtsbrüdern in der Deutschen Bischofskonferenz erst einmal einen Eindruck davon geben, dass es sich lohnt, die kleine Minderheit der katholischen Kirche im Osten Deutschlands weiterhin verstärkt zu unterstützen: Dann ist die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in Dresden zu Gast.

MB

Das Bistum Dresden-Meißen lädt anlässlich des Geburtstages am Sonnabend, 27. August 2022, um 10 Uhr in die Dresdner Kathedrale zu einer festlichen Wort-Gottes-Feier mit Bischof Heinrich Timmerevers ein. Gemeinsam mit dem Jubilar wollen wir Gott Lob und Dank sagen.

 

Mehr Informationen -