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Bistum Dresden Meissen
2011 bei der Überführung der Urnen der Priester, die im KZ Dachau ums Lebens kamen, in die Dresdner Kathedrale (v.l.n.r.): der damalige Bistumsjugendseelsorger Ralph Kochinka mit dem Bild von Bernhard Wensch, der damalige Pfarrer von Radibor Stephan Delan mit dem Porträt des Seligen Alojs Andritzki und der damalige Pfarrer von Leutersdorf und heutige Dekan von Gera Bertram Wolf mit dem Bildnis von Aloys Scholze. © Norbert Büchner
29. August 2022

Gedenkgottesdienst zum 80. Todestag des KZ-Opfers Pfarrer Aloys Scholze

am Donnerstag, 1. September, um 14 Uhr in Gera St. Elisabeth

Gera. Am Donnerstag, 1. September, jährt sich der Todestag von Pfarrer Aloys Scholze (1893-1942) zum 80. Mal. Er ist einer der drei Priester des Bistums Dresden-Meißen, die im KZ Dachau ums Leben gekommen sind. Aus diesem Anlass wird am 1. September um 14 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst für Pfarrer Scholze in die St. Elisabeth-Kirche (Kleiststraße 7) in Gera eingeladen.

Aloys Scholze wuchs in Dresden auf und studierte in Breslau Theologie. Das Studium wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, den er als Soldat in Frankreich miterlebte. Ins Priesterseminar Paderborn wurde er nach der Rückkehr vom Militär und Beendigung des Studiums 1920 aufgenommen und am 7. August 1921 zum Priester geweiht. Eine Woche später feierte er seinen ersten Gottesdienst in der Kapelle des Josefinenstifts in Dresden. Am 1. September trat er als Kaplan seine erste Stelle in der St. Elisabethgemeinde in Gera an, wo er 5 Jahre tätig war. Die Chronik vermerkt seinen besonderen Einsatz in der Jugendseelsorge und Vereinstätigkeit.

In der Zeit des Nationalsozialismus wirkte er als Pfarrer in Leutersdorf (Oberlausitz) und machte aus seiner Ablehnung Hitlers keinen Hehl. 1933 verhalf er dem verfolgten Helmut Klotz (SPD) zur Flucht in die nahegelegene Tschechoslowakei. Diese Fluchthilfe führte 1941 zur Verhaftung und schließlich zum Tod am 1. September 1942 im KZ Dachau.

Sein Andenken wird in Dresden, Leutersdorf und Gera bewahrt. In Gera erinnert ein Stolperstein vor der St. Elisabethkirche an sein Schicksal. Ein Wohnheim im Rehazentrum Stadtroda (Josefsgruppe) in der Hainstraße trägt seit 15 Jahren seinen Namen.