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Bistum Dresden Meissen
06. September 2022

Tafel im Bildungsgut Schmochtitz erinnert an Bischof Christian Schreiber (1872-1933)

Konferenzraum nach ihm benannt

Eine Tafel im Haupthaus des Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno erinnert nun an Bischof Christian Schreiber (1872-1933), dem ersten Bischof des wiedererrichteten Bistums Meißen (1921-29) und des Bistums Berlin (1930-33). Bischof Heinrich Timmerevers hat sie im Beisein von Bischof em. Joachim Reinelt und rund 40 Hausgästen am 1. September nach einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht. Rektor Sebastian Kieslich: „Christian Schreiber hat vor 100 Jahren große Aufbauarbeit im wiedererrichteten Bistum Meißen geleistet – und das in einer Zeit, die von Auseinandersetzungen und Spannungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und auch Kirche geprägt war. Er hat nicht verzagt, sondern beherzt angepackt, um katholisches Leben zu stärken und zu festigen. Viele Pfarreien, Klöster und andere kirchliche Einrichtungen hat er gegründet. Dazu gehörte auch das 1927 eingerichtete Priesterseminar in Schmochtitz. Mit der Tafel am Konferenzraum, der nun auch nach Christian Schreiber benannt ist, wollen wir an seine Leistungen fürs Bistum und unser Haus erinnern.“

Aus Anlass des diesjährigen 150. Geburtstages hat am 1./2. September 2022 das Bildungsgut Schmochtitz mit der Katholischen Akademie Berlin eine Tagung zum Leben und Wirken von Christian Schreiber durchgeführt. Im Programm standen dabei Vorträge von Historikern und Theologen aus Bayern, Berlin und Sachsen zur politischen und gesellschaftlichen Situation in Sachsen nach 1918, zur Verwaltungsstruktur des Bistums Meißen in den 1920er Jahren, zum Verhältnis Schreibers zur zeitgenössischen Kunst und Architektur, zum geistlichen Profil Schreibers sowie zu seinem Verhältnis zu den Sorben. Im nächsten Jahr wird die Tagung am 1. und 2. September in der Akademie Berlin fortgesetzt.

Christian Schreiber (1872-1933) war von 1921 bis 1929 erster Bischof des wiedererrichteten Bistums Meißen (später Dresden-Meißen) und danach bis zu seinem Tod erster Oberhirte des neu gegründeten Bistums Berlin.

Schreiber galt als talentierter Theologe und Wissenschaftler seiner Zeit und lehrte bereits mit 27 Jahren als Professor am Priesterseminar Fulda, das er später auch leitete. Als Bischof von Meißen gelang ihm eine große Aufbauarbeit. Er gründete Einrichtungen wie den Diözesancaritasverband, das Kloster der Nazarethschwestern in Goppeln und das Klarissen-Kloster in Bautzen. Auf seine Initiative hin kaufte das Bistum 1925 das Schloss und den Park in Schmochtitz, um hier ein Priesterseminar einzurichten. Besonders wichtig war ihm ein enger Kontakt zum Klerus und den Gläubigen. 1923 berief er die erste Diözesansynode ein und ließ jährlich Katholikentage veranstalten.

Als Bischof von Berlin musste er sich mehr mit dem politischen Geschehen auseinandersetzen und entwickelte dabei eine ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Christian Schreiber starb schwer erkrankt am 1. September 1933 in Berlin.

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