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Bistum Dresden Meissen
Symbolbild. © Pixabay
07. Oktober 2022

Heidenauer Graböffnung: Ergebnis des Vaterschaftstests wird nicht veröffentlicht

Aufarbeitung in der Gemeinde soll mit Stärkung der Gedenkkultur und Vortragsreihe weitergehen

Heidenau. Am 23. Mai 2022 wurde das Grab des Missbrauchstäters Pfarrer Jungnitsch in Heidenau entfernt. Dabei wurden auch Gewebeproben entnommen, um einen Vaterschaftstest durchzuführen. Auf Bitten der antragstellenden Person fand dies bei geschlossenem Friedhof und ohne Presseöffentlichkeit statt. Anwesend waren dabei: Bestatter, Gerichtsmedizin, Gesundheitsamt, Gemeindereferent Benno Kirtzel als Vertreter der Pfarrei sowie die Person selbst. Mittlerweile liegt ein Ergebnis der Untersuchung vor. Wie die Pfarrei heute mitteilte, wird dieses allerdings - dem Wunsch der betreffenden Person entsprechend - nicht veröffentlicht. Gemeindereferent Benno Kirtzel, der zugleich als Präventionsbeauftragter der Pfarrei tätig ist: "Diese Entscheidung respektieren wir und möchten auch andere bitten, dies zu akzeptieren."

Die Aufarbeitung in Heidenau geht inzwischen nach Aussagen der Gemeinde weiter und trete nun in eine Phase ein, in der es gelte, "das Geschehene tiefer zu begreifen und zu verarbeiten. Die Erzählungen der Betroffenen und das schwere Erbe der Taten in unserer Gemeinde sollen wach gehalten werden".

Dies soll auf zwei Wegen erreicht werden:

1. Ausbau der Gedenkkultur

In unterschiedlichen Gottesdiensten soll immer wieder für die Betroffenen gebetet werden, besonders um den von Papst Franziskus für den 18. November angesetzten jährlichen Gebetstag für die Betroffenen. Neben der Anrufung Gottes um Hilfe soll so auch das Thema in der breiten Gemeinde wach gehalten werden.

2. Vortrags- und Gesprächsreihe

Um das Geschehene besser zu verstehen, sollen in der Gemeinde eine Reihe von Fachvorträgen und Erzählungen angeboten werden und zum Gespräch darüber ermutigen. Die Gemeinde befindet sich hier in der Konzeption und auf Referentensuche.

Weitere Schritte, auch die eventuelle Errichtung eines Gedenkortes, sollen erst nach den erfolgten oberen Schritten evaluiert werden. Gemeindereferent Kirtzel: "Wir hoffen, so als Gemeinde und Kirche angemessen einen Weg finden zu können, sodass nie wieder die Betroffenen und deren Erfahrungen aus unserer Mitte verdrängt werden. Der Weg hinaus führt hindurch."

Das Präventionskonzept der Pfarrei sowie die Ansprechpersonen bei Verdachtsfällen finden Sie unter:

https://kath-kirche-pirna.de/pfarrei/praeventionsschutzkonzept/

 

Mehr dazu auf den Internetseiten der Pfarrei - hier klicken...