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Bistum Dresden Meissen
Das neue Buch von Prof. Dr. Eckhard Nordhofen „Media divina“ ziert auf dem Cover ein Gemälde des Leipziger Malers Michael Triegel. © Verlag Herder
19. Januar 2023

Verborgen und doch präsent. Michael Triegel und Eckhard Nordhofen über Medien des Göttlichen

am Mittwoch, 25. Januar, um 19.30 Uhr im Kathedralforum der Katholischen Akademie

Dresden. Am Mittwoch, 25. Januar, sind der Leipziger Maler Michael Triegel und der Theologe, Philosoph und Autor Prof. Dr. Eckhard Nordhofen um 19.30 Uhr im Haus der Kathedrale (Schloßstraße 24) zu Gast. Im Kathedralforum der Katholischen Akademie sprechen sie darüber, wie es gelingt, Spuren des Göttlichen in menschlicher Kunst zu fassen.

Denn wie sich ein unsichtbarer Gott in menschlichen (Sprach-)Bildern darstellen lässt, ist eine der großen Menschheitsfragen, welche nicht nur die Theologie, sondern auch die Kunst seit ihren Anfängen antreibt. In seinem Buch „Media divina“ (Herder, 2022) bietet Nordhofen, ehemaliger Leiter der Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz und Kulturdezernet des Bistums Limburg, einen Schlüssel für die unterschiedlichen Wege an, Unsichtbares präsent zu machen: Der biblische Monotheismus – so seine These – ist gekennzeichnet durch eine einmalige Gleichzeitigkeit von Präsenz und Vorenthaltung, die sich wie ein roter Faden auch durch die Kunstgeschichte zieht.

Das Cover seines Buchs ziert Michael Triegels Bild „Theophanie“. Der Maler, Zeichner und Grafiker aus Leipzig, der regelmäßig Werke für kirchliche Orte schafft und sich 2014 als Erwachsener taufen ließ, wurde als Porträtist des kürzlich verstorbenen Papst Benedikt XVI. bekannt. Zuletzt stand der durch ihn für den Naumburger Dom vervollständigte Altar im Mittelpunkt eines Streits, der nicht nur Denkmalpflegerinnen und Kunsthistoriker, sondern auch deutschsprachige Feuilletons in Atem hielt, hat in dessen Zuge doch die Frage nach den normativen Koordinaten der künstlerischen Moderne eine überraschende Aktualität gewonnen.

Gleichwohl ist die Frage nach den Bildern keine rein ästhetische: Denn die Gleichzeitigkeit von Verborgenheit und Präsenz widersteht seit jeher den politischen Versuchungen von Theokratie und religiöser Usurpation – und hat erhebliche Konsequenzen für das Verständnis von Kirche. Am Ende geht es um die Verträglichkeit von Sakralität und Moderne.