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Bistum Dresden Meissen
Das Bistum Dresden-Meißen trauert um Pater Clemens Maaß SJ. © Andreas Gäbler
22. Februar 2023

Jesuitenpater Clemens Maaß (59) verstorben

Gedenken an Pater Maaß mit einem Requiem am 8. März um 18 Uhr in der Kathedrale Dresden

Der Herr allen Lebens hat

am 20. Februar 2023
gegen 22 Uhr

P. Clemens Maaß SJ

geboren 4. April 1963
eingetreten 16. September 1991
geweiht 5. April 1997
in der Jesuitenkommunität
Rupert Mayer in München
zu sich gerufen.

 

Zu einem Requiem im Gedenken an Pater Maaß wird am Mittwoch, 8. März, um 18 Uhr in die Kathedrale Dresden eingeladen. Der Eucharistiefeier wird Bischof Heinrich Timmerevers vorstehen. Anschließend lädt die Katholische Akdademie des Bistums zum Trauerbrot ins nahegelegene Haus der Kathedrale ein.

 

Pater Clemens Maaß stammte aus Viernheim in Südhessen und wuchs dort mit zwei Schwestern und drei Brüdern auf, seine Eltern waren Lehrer. Nach dem Abitur 1982 trat er ins Mainzer Priesterseminar ein und studierte Theologie bis 1988. Von 1988 bis 1991 absolvierte er den Pastoralkurs im Bistum Mainz und trat dann in das Noviziat der Norddeutschen Provinz im „Haus Sentmaring“ in Münster ein.

Nach dem Noviziat studierte er zunächst in Bonn Deutsch und Philosophie auf Lehramt und wechselte 1998 nach Nürnberg. Dort amtierte er als Socius des Novizenmeisters und als Kaplan in der Pfarrei St. Elisabeth. Das Tertiat führte ihn von 2000/2001 nach Berlin (Kladow). Anschließend wurde er erneut Socius, diesmal Socius des Provinzials der Norddeutschen Provinz in Köln. Nach der Zusammenlegung der beiden deutschen Provinzen 2004 ging er für einige Monate nach Wien (Kardinal-König-Haus), kehrte aber schon Anfang 2005 zurück, um in Dresden als Geistlicher Rektor an der Akademie des Bistums zu arbeiten. Ab 2007 bis 2016 gestaltete er als Direktor der Akademie in Dresden maßgebend das Programm. Von 2007 bis 2014 war er auch Superior der Kommunität in Dresden.

2016 wechselte er nach Leipzig, wurde dort Superior und leitete die „Kontaktstelle Orientierung“. Nach der Auflösung der Kommunität 2019 kam er nach Göttingen, um dort auch die im selben Jahr diagnostizierte Krebserkrankung behandeln zu lassen. Im Sommer 2022 zog er in die neugegründete Jesuitenkommunität Rupert Mayer in
München. Hier setzte er die palliative Chemotherapie fort und arbeitete bis zuletzt in St. Michael und der Bürgersaal-Kirche sowie in der Provinzverwaltung mit. 

Die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen erinnert in einem Nachruf an ihren früheren Akademiedirektor Pater Maaß:

"Der Jesuit wollte bewusst in eine Region Deutschlands, die von der christlichen Minderheit geprägt war. Denn die Fragen von Sinnsuchenden interessierten ihn; sie wollte Clemens Maaß geistig und geistlich abholen, ihnen als Mensch begegnen und ihren Themen Raum geben. Seine auf das Gegenüber zugewandte Art und sein bescheidener Stil, Verantwortung zu übernehmen, wussten seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ebenso wie die Kolleginnen und Kollegen im Bistum und die Kooperationspartnerinnen und -partner in den Akademie-Foren in Dresden und Leipzig zu schätzen.

2007 berief ihn Bischof Joachim Reinelt zum Direktor der Katholischen Akademie, die Clemens Maaß bis zum Sommer 2016 leitete. Seiner geistigen Weite ist die Vielfalt und Intellektualität des Bildungsprogramms zu verdanken. Nach den Jahren des Aufbaus als christlich geprägter Debattenort in Sachsen verstetigte er die Präsenz der Akademie in den Universitätsstädten des Freistaats.

Clemens Maaß lebte als Akademiedirektor Synodalität, bevor sie weltkirchlich an Bedeutung zunahm. In einer demütigen Art nahm er sich stets zurück und hörte zu, wusste aber in wesentlichen Momenten um das passende Wort und die notwendige Entscheidung. Aus seiner ignatianischen Prägung heraus hat er die Forderung von Papst Franziskus, an die Ränder zu gehen und sich einzumischen, ernst genommen und gelebt.

Zu seiner Verabschiedung hieß es, er habe der Haltung, in großer Freiheit den Menschen Theologie und Fragestellungen anzubieten, ein Gesicht gegeben und die Arbeit der Akademie durch sein Gespür für gesellschaftliche Veränderungen und seiner durch Intellektualität geprägten Autorität geleitet.

Die Faszination für Sachsen blieb erhalten. Im Herbst 2016 übernahm Clemens Maaß die Leitung der „Kontaktstelle Orientierung“ mit ihren Angeboten für Lebens- und Glaubensfragen in Leipzig.

Kirche in der Diaspora in einem säkular geprägten gesellschaftlichen Rahmen der östlichen Bistümer, das sah er für sich als Herausforderung als Christ und auch faszinierende Erfahrung, nach seiner Prägung durch Volkskirche und ihren Selbstverständlichkeiten in den Bistümern Mainz und Köln. So war die Auflösung der Leipziger Jesuitenkommunität im Herbst 2019, die über 70 Jahren in der Stadt verortet war und unter seiner Leitung vorgenommen werden musste und der damit verbundene Abschied aus dem Osten, ein für ihn schwerer Schritt, den er jedoch vor dem Hintergrund der ordensinternen Personalsituation einzuordnen wusste. Bereits hier wusste er um seine unheilbare Erkrankung.

Wir verlieren einen wertvollen und hoch geschätzten Menschen. Als Christinnen und Christen vertrauen wir auf die Auferstehung und bitten, im Gebet seiner zu gedenken."

R.I.P.


Termin und Ort der Trauerfeierlichkeiten für Pater Maaß SJ werden durch den Jesuitenorden noch bekanntgegeben.

 

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