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Bistum Dresden Meissen
Bei der Vigilfeier zum Abschluss des Verhüllungsprojekts mit der Künstlerin Sabine Herrmann. © Klaus Killisch
11. April 2023

Vigilfeier zum Abschluss des Chemnitzer Verhüllungsprojekts

am Karsamstag mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Chemnitz. Am Karsamstag, 8. April, hat in der Propstei Chemnitz mit großer ökumenischer Beteiligung von rund 250 Christinnen und Christen eine Vigilfeier zur Finissage des dortigen Verhüllungsprojekts stattgefunden. Seit Aschermittwoch war die Apsis des Gotteshauses durch das Werk "Zeuginnen ohne Text" der Berliner Künstlerin Sabine Herrmann verhüllt gewesen.

Nach der Schriftlesung, die mit dem Passus endete „… da riss der Vorhang im Tempel mitten entzwei“, erlosch die Beleuchtung des Kunstwerks. Während es im Dunkeln herabgelassen wurde, inszenierte die ukrainische Tänzerin Anastasiya Borisenko den sich öffnenden Blick auf die Apsisfigur des Auferstandenen. Zu Füßen dieser Auferstandenenfigur erschien ein Kerzenlicht, das Friedenslicht aus Betlehem.

Die Kerzenflamme wurde am Ende der Feier ins Freie getragen, um damit das Osterfeuer zu entzünden. Die Teilnehmenden konnten das Licht anschließend in ihre Gottesdienste mitnehmen. Bis zum folgenden Morgen um 5 Uhr, als die Osternachtsfeier der Chemnitzer Propsteigemeinde begann, hielten Jugendliche und Erwachsen Wache am Osterfeuer.

Zahlreiche Angebote zum Verhüllungsprojekt

Während der Fastenzeit wurde unter dem Titel "Intervention zur Passion" rund um das Werk von Sabine Herrmann zu einer Vielzahl an Veranstaltungen in die Propsteikirche eingeladen; gut 800 Personen haben diese Angebote an den Mittwochabenden der Fastenzeit wahrgenommen. Für Einzelbesucher stand die Kirche an vier Nachmittagen der Woche offen.

Für die Propsteigemeinde in Chemnitz und alle, die auf die Aktion aufmerksam geworden sind, war die Begegnung mit dem eigens für die Propsteikirche geschaffenen Kunstwerk von Sabine Herrmann eine Öffnung für das Thema der Kulturhauptstadt: "C the unseen" – denen, die nicht wahrgenommen werden, Aufmerksamkeit schenken. Die spezielle Thematik des „Zeuginnen ohne Text“ betitelten Kunstwerks machte auf vielfältige Formen der Zurücksetzung von Frauen aufmerksam: Vom Kontext der islamischen Welt bis hin zum Kontext der katholischen Kirche. Zugleich wurde für das Gewicht ihrer Präsenz sensibilisiert.

bs

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