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Bistum Dresden Meissen
Die Spendenaktion war eine große Hilfe für die Menschen in der Ukraine. Von links: Pater Bogdan Luka, Pater Volodomyr Kotkevych, Pater Stepan Makar und Diözesan-Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich. © Andreas Schuppert
26. April 2023

Ukrainische Caritas-Mitarbeiter berichten über Erfolg des Generatoren-Spendenprojekts

Caritas Zhovkva bedankt sich für Spendenaktion im Bistum Dresden-Meißen

Dresden. Mit einem Besuch in Dresden haben sich Vertreter der Caritas im westukrainischen Zhovkva für die Spendenaktion „Generatoren für die Ukraine“ im Bistum Dresden-Meißen bedankt. Auch nach dem Krieg wird das Land starke internationale Hilfe benötigen.

Als die Caritas in Zhovkva 2017 gegründet wurde, ahnte Pater Stepan Makar noch nicht, wie dringend ihr Dienst in den nächsten Jahren werden würde. Der ukrainisch-katholische Geistliche ist Caritasdirektor und hat Ende 2022 die Diözesancaritas in Dresden um Hilfe bei der zerstörten Stromversorgung gebeten. Auf Vermittlung von Pater Bogdan Luka, Pfarrer der ukrainischen Gemeinde in Dresden, entstand daraus das Spendenprojekt "Generatoren für die Ukraine". Anfang Februar konnten fast 12.300 Euro überwiesen werden, wovon die Caritas vor Ort Stromgeneratoren kaufte. Diese wurden überwiegend in das stark umkämpfte Cherson im Süden des Landes geliefert. Das hat Pater Stepan selbst gemacht, um nicht seine Mitarbeitenden zu gefährden. Jetzt ist er zusammen mit seinem Mitbruder Volodomyr Kotkevych in Dresden gewesen, um die Caritas in Deutschland kennenzulernen und sich persönlich zu bedanken.

Der Kriegsalltag bestimmt weiterhin das Leben in der Ukraine, berichten Pater Stepan und Pater Volodomyr. Auch dort, wo es kaum Kampfhandlungen gibt. "Es ist von Region zu Region unterschiedlich", erzählt Pater Stepan. "Aber die Wunden des Krieges sind überall zu spüren." Viele Männer sind in den Krieg gezogen, die Familien tragen ihre Väter und Söhne zu Grabe und die Menschen sind auf der Flucht, auch innerhalb der Ukraine. "Sie werden nach dem Krieg nicht in ihre Heimatstädte und -dörfer zurückkehren können, weil alles zerstört ist", sagt Pater Stepan. Das Leid ist kaum zu ermessen. "Manchmal gibt es fünf bis sechs Mal am Tag Alarm. Dann müssen die Menschen Stunden in den Schutzräumen ausharren. Viele wohnen in den Kellern ihrer Häuser, weil sie Angst vor Beschuss haben."

Hilfe für Geflüchtete

Besonders um die Geflüchteten kümmert sich die Caritas in Zhovkva. Um Frauen zum Beispiel, deren Männer eingezogen wurden und die sich jetzt an der Front befinden. Manchmal fehle es an den nötigen Ressourcen, berichtet Pater Stepan, aber die Menschen sind sehr engagiert und helfen sich gegenseitig. 47 Mitarbeitende beschäftigt die Caritas in Zhovkva, hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche. Es gibt soziale Projekte der Kinder- und Jugendarbeit oder der Altenhilfe. Die Arbeit wird in den 14 Pfarrzentren der "Eparchie", die Diözese der orthodoxen Kirche, geleistet.

Die Caritas in Zhovkva sieht in Zukunft große Aufgaben vor sich. Noch besitzt sie kein eigenes Gebäude, was aber in Planung ist. "Das Projekt läuft schon länger. Dann kamen Corona und der Krieg", sagt Pater Volodomyr. "Aber wir wollen die soziale Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen." Dazu gehöre es, sich um die Menschen zu kümmern, die Hilfe benötigen. Diese Arbeit werde auch nach dem Krieg weitergehen. Dafür braucht die Caritas auch weiterhin Unterstützung. Den Kontakt zur Diözesancaritas in Dresden wollen Pater Stepan und Pater Volodomyr aufrechterhalten.

Andreas Schuppert