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Bistum Dresden Meissen
11. Mai 2023

Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs hat sich konstituiert

Eine Mitteilung der Geschäftsstelle der interdiözesanen Aufarbeitungskommission

Die interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs (IKA) hat sich am 10. Mai 2023 konstituiert. Der Kommission gehören derzeit neun Mitglieder an:

  • Maria Bering, Abteilungsleiterin K 4 „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bunderegierung für Kultur und Medien, benannt vom Land Berlin
  • Andreas Hilliger, ehemals Abteilungsleiter des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg, inzwischen im Ruhestand, benannt von der Landesregierung Brandenburg
  • Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, benannt von der Sächsischen  Staatsregierung
  • Uta-Maria Kuder, Juristin, ehemals Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, inzwischen im Ruhestand, benannt von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern
  • Sabine Otto, Sozialpädagogin und Betriebswirtin, entsandt vom Betroffenenbeirat Ost
  • Dr. Maria Sternemann, Ärztin für Radioonkologie und Strahlentherapie, Charité Campus Benjamin Franklin, benannt von Erzbischof Dr. Heiner Koch, Erzbistum Berlin
  • Hans Strobl, zuletzt Generalstaatsanwalt des Freistaates Sachsen, seit Februar 2022 im Ruhestand, benannt vom Bistum Dresden-Meißen
  • Robert Wolf, Diplom Sozialarbeiter, M.A., Angestellter im öffentlichen Dienst im Gesundheitsamt einer Landkreisverwaltung im Land Brandenburg, benannt von den Diözesan- und Katholikenräten

In der Sitzung ist Frau Uta-Maria Kuder zur Vorsitzenden gewählt worden. Dazu teilt die Vorsitzende der Kommission folgendes mit:

Die Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland, die vom Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Deutschen Bischofskonferenz am 28.4.2020 für das Erzbistum Berlin, das Bistum Görlitz, das Bistum Dresden-Meißen und die Katholische Militärseelsorge verabschiedet wurde, ist Grundlage für die Arbeit der IKA.

Die Kommission ist nicht Teil kirchlicher Strukturen und arbeitet weisungsfrei. 

In der konstituierenden Sitzung wurden gemeinsam die ersten Arbeitsschwerpunkte festgelegt. Zunächst nimmt die IKA Kontakt zu den wesentlichen Akteuren des Themenfelds sexueller Missbrauch in den genannten Bistümern der katholischen Kirche auf. Damit soll ein Bild von dem bisher erreichten Stand der Aufarbeitung entstehen, um die künftigen Arbeitsschwerpunkte identifizieren zu können. Den Auftakt der Gespräche bilden Erörterungen der Situation mit dem Betroffenenbeirat. Weitere Gespräche sollen mit Verantwortlichen der Bistümer und der Militärseelsorge, den Diözesanräten, den Autoren von Gutachten, Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema befassen, mit Einzelpersönlichkeiten aus den Reihen der Betroffenen, die Akteure der Aufarbeitung sind, und aus ausgewählten Gemeinden, in denen es zu sexuellem Missbrauch gekommen ist, geführt werden.

In der Kommission besteht Übereinstimmung, dass der Schwerpunkt der Arbeit darin bestehen wird, vorrangig die quantitative Erhebung sowie qualitative Bewertung des sexuellen Missbrauchs in den beteiligten Bistümern vorzunehmen, die konkreten Strukturen der Bistümer, die Missbrauch beförderten, klar zu identifizieren und aufgrund dieser Erkenntnisse darauf hinzuwirken, dass die wirksame Prävention sexuellen (und geistlichen) Missbrauchs in den Vollzug des kirchlichen Lebens in allen Facetten und in allen Feldern der Arbeit der Seelsorge, der caritativen Angebote, der Bildung und sonst wahrgenommener Aufgaben implementiert wird. Darüber hinaus sollen Personen ermutigt (und befähigt) werden, sich zu ihren Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen im kirchlichen Kontext zu äußern. 

Kontakt zu der Kommission kann über die Geschäftsstelle aufgenommen werden, die unter
Telefon: 0176-62036275, E-Mail: kontakt@aufarbeitung-ost.de erreichbar ist.