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Bistum Dresden Meissen
Julian-Michael Kania - hier im Gottesdienst zu seiner Diakonenweihe im Juni 2022. © Andreas Golinski
16. Mai 2023

„Ich freue mich auf den Dienst“

Vogtländer Julian-Michael Kania (26) empfängt am 4. Juni die Priesterweihe

Dresden. Am Sonntag, 4. Juni, empfängt Julian-Michael Kania durch Bischof Heinrich Timmerevers in einem feierlichen Weihegottesdienst um 15 Uhr in der Dresdner Kathedrale die Priesterweihe. Geboren wurde er am 24. Juni 1996 in Rodewisch im Vogtland. In seiner Heimatgemeinde Falkenstein übernahm er als Jugendlicher Ministrantendienste und ehrenamtliche Küsteraufgaben. Im Jahr 2015 legte er sein Abitur ab.

Im gleichen Jahr wurde Julian-Michael Kania als Priesteramtskandidat aufgenommen. Den Vorbereitungskurs – das sogenannte Propädeutikum – absolvierte er im Priesterseminar Bamberg. Anschließend studierte er Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule im überdiözesanen Priesterseminar in Frankfurt Sankt Georgen.

Während des Pastoralkurses, den er in Erfurt besuchte, war er in der Pfarrei St. Elisabeth Gera tätig. Seit seiner Diakonenweihe im Juni 2022 wirkte er hier auch als Diakon. Und auch nach seiner Priesterweihe wird er noch ein weiteres Jahr in der Geraer Pfarrei eingesetzt bleiben.

Derzeit bereitet sich Julian-Michael Kania in Paderborn gemeinsam mit anderen Priesteramtskandidaten intensiv auf seine Priesterweihe vor. Wir haben mit ihm über seine bevorstehende Priesterweihe gesprochen.

Herr Kania, können Sie sich erinnern: Wann haben Sie zum ersten Mal darüber nachgedacht, Priester werden zu wollen?

Dass ich mich so richtig ernsthaft damit auseinandergesetzt habe, ging so in der 9. oder 10. Klasse los. Ich hatte damals einfach sehr viele Fragen rund um Kirche, Gott und die Welt. Ich habe dann auch mein Schulpraktikum in der 9. Klasse in meiner Heimatpfarrei absolviert. Und meine Fragen sind mit der Zeit immer mehr geworden; auch das Interesse für die Theologie ist gewachsen, so dass ich mich für diesen Weg entschieden habe.

Wer oder was hat Sie besonders geprägt auf ihrem Weg?

Sehr begleitet über die ganzen Jahre hinweg hat mich meine Mutter. Besonders beeindruckt hat mich daneben bis heute aber auch Pfarrer Ferdinand Kohl. Ausschlaggebend waren außerdem unser Diakon Christoph Braun und mein damaliger Heimatpfarrer Konrad Köst, der mich ebenfalls unterstützt hat.

Wie haben Sie Kirche in Ihrer Heimatregion im Vogtland im Vergleich zu Ihren weiteren Stationen erlebt?

Kirche im Vogtland ist einerseits zwar genauso katholisch wie andernorts, aber andererseits auch wieder etwas besonders. Es ist nicht wie in Bayern, Frankfurt oder Paderborn: es ist eine Nummer schlichter. Die Gemeinden sind familiär, auch dadurch, dass die Orte nicht so groß und die Zahlen überschaubar sind. Man kennt sich eher, und Falkenstein war schon eine sehr lebendige Pfarrei. Was Kinder- und Jugendarbeit angeht, war immer viel los. Im Pfarrhaus habe ich beispielsweise den Religionsunterricht von der 1. bis zur 12. Klasse besucht. Ich habe an den Religiösen Kinderwochen und Ministrantenausflügen teilgenommen. Ich bin da also schon ziemlich in katholisches Leben hineingewachsen.

Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie zum Priester geweiht sind?

Ich freue mich auf den Dienst, unabhängig davon, was da kommt. Es sind ja doch sehr vielfältige Aufgabenbereiche, und ich mache es wirklich gerne. Was mir besondere Freude bereitet, ist die Ministranten- und Jugendarbeit. Das sind derzeit auch meine Hauptaufgabenfelder. Trotzdem gehe ich mit nicht weniger Engagement beispielsweise zur Krankenkommunion. Und ich freue mich sehr darauf, in den verschiedenen Gemeinden der Pfarrei St. Elisabeth gemeinsam mit den Gläubigen die Eucharistie feiern zu können.

Kirche gilt derzeit ja eher als in schwerem Fahrwasser unterwegs. Hat das besonderen Mut für ihre Entscheidung gekostet?

Die aktuellen Umstände haben meinen Weg und meine Ausbildung schon sehr beeinflusst. Ich war dadurch besonders herausgefordert, mich intensiv damit auseinanderzusetzen. Allerdings gibt es ja viele schwarzmalerische Stimmen. Ich würde das nicht so sehen. Vielleicht ist es wieder eine Chance für ein neues Weitergehen im kirchlichen Leben. Also ich sehe eher die Chance und weniger den Verdruss.


MB