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Bistum Dresden Meissen
Amtierender Domorganist, flankiert von zwei seiner Vorgänger an der Silbermannorgel (v.l.n.r.): Thomas Lennartz, Sebastian Freitag und Hansjürgen Scholze.
31. Mai 2023

Dresdner Domorganist und zwei seiner Vorgänger spielen an der Silbermann-Orgel

am 9. Juni, 19.30 Uhr, die drei großen Orgelwerke von Franz Liszt

Dresden. Am Freitag, den 9. Juni 2023 findet um 19.30 Uhr in der Dresdner Kathedrale ein besonderes Sonderkonzert an der Silbermann-Orgel statt: Domorganist Sebastian Freitag spielt dann zusammen mit zwei seiner Vorgänger - Thomas Lennartz (2008-2014) und Hansjürgen Scholze (1972-2008) - in einem gemeinsamen Konzertabend die drei großen Orgelwerke von Franz Liszt.

Liszt war ein großer Erneuerer der deutschen Orgelmusik im 19. Jahrhundert. Trotz seiner sensationellen Pianisten- und Komponistenkarriere fand er Zeit, zusammen mit einigen seiner Schüler, die auch Organisten waren, an der Orgel zu experimentieren. Sein ganzes Leben hatte er ein lebhaftes Interesse für die Orgel, deren Technik und Aufbau ihn begeisterten.

Wie könnte es anders sein, als dass zu den epochemachenden Resultaten seines Komponierens auch die von einem Programm überformte Orgelmusik gehört, die er selbst als „in ganz neuer und freier Form geschrieben" bezeichnet. Sie markiert gleichermaßen den Bruch, aber auch die Verbindung zwischen gottesdienstlich gebundener und autonomer, höchst virtuoser Orgelmusik.

Sein Präludium und Fuge über BACH war ein Auftragswerk zur Einweihung der Ladegast-Orgel im Merseburger Dom im Jahr 1855. Da das Werk aber noch nicht fertig komponiert war, spielte der Liszt-Schüler Alexander Winterberger als Ersatz die bereits komponierte riesige Fantasie über „Ad nos, ad salutarem undam". Die Uraufführung von BACH wurde ein Jahr später nachgeholt. Man nimmt an, dass die Variationen über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen" ein Stück Trauerarbeit Liszts über den Tod zweier seiner Kinder bedeuten. Die Variationen münden in den Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Alle drei großen Orgelwerke sind von größter dynamischer Vielfalt und enden in hymnischer Breite im vollen Werk.

Der Eintritt zu dem einstündigen Konzert ist frei.

Sebastian Freitag