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Bistum Dresden Meissen
09. Juni 2023

Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung

vom 12. bis 16. Juni

Dresden. Vom 12. bis 16. Juni 2023 findet die Bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation“ Die Soziale Schuldner- und Insolvenzberatung des Caritasverbandes für Dresden e.V. beteiligt sich an der Aktionswoche.

Die weiter steigende Nachfrage nach Schuldnerberatung sieht die Leiterin der Schuldnerberatung des Caritasverbandes für Dresden e.V., Anke Schinkel, als Folge der Inflation. „Das Überschuldungsrisiko steigt“, sagt Schinkel zu Beginn der Aktionswoche Schuldnerberatung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) am 12. Juni.

„Viele Menschen machen sich große Sorgen und sind verunsichert, wie sie die Zukunft bewältigen können. Das erleben wir tagtäglich in unserer Schuldnerberatung. Allein im ersten Quartal 2023 suchten 238 neue Klient*innen unsere Schuldnerberatung auf. Das waren über 50% mehr als noch im gleichen Quartal des Vorjahres als 158 neue Klientinnen und Klienten Hilfe suchten. Das Motto der Aktionswoche Schuldnerberatung, ‚Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation‘ gibt die Stimmung gut wieder“, sagt Schinkel. Es sei deutlich zu spüren, dass die meisten Waren, Energie, Mieten und andere Dinge teurer geworden seien. „Haushalte mit knappem Einkommen trifft es besonders hart“, sagt Schinkel. Nicht wenige Haushalte müssten bereits ein Drittel ihres Einkommens allein für Wohnraum ausgeben, und eine Entspannung der Situation sei nicht in Sicht. Umso schwieriger werde es, die gestiegenen Energiekosten und deutlich teureren Lebenshaltungskosten zu stemmen.

„Als eine der verbandlichen Schuldnerberatungen ist es uns ein Anliegen, in der Diskussion über Inflation und ihre Folgen die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation besonders von der Inflation betroffen sind“, sagt Schinkel. Daher unterstützt der Caritasverband für Dresden e.V. die Forderungen der AG SBV zur Aktionswoche Schuldnerberatung. „Wir brauchen einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung“, sagt sie. Das sei angesichts des deutlich wachsenden Beratungsbedarfs dringend notwendig.

Die Schuldnerberaterin fordert einen generellen Pfändungsschutz von existenzsichernden Leistungen. Solange es den nicht gebe, sei eine finanzielle Abwärtsspirale für viele Haushalte vorprogrammiert. Diese führe dann auch dazu, dass die grundlegendsten Dinge wie Strom oder Gas nicht mehr bezahlt werden könnten, so dass es zu Energiesperren komme. „Mit allen Schuldnerberatungen der Verbände fordern wir: Keine Energiesperren für Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Schinkel. Vielmehr müsse ein unbürokratischer Zugang zu Sozialleistungen
gewährleistet werden. Schinkel weist auch darauf hin, dass für viele ihrer Klientinnen und Klienten wegen der in Folge der Inflation steigenden Zinsen Kredite deutlich teurer würden. „Auch der ohnehin schon teure Dispokredit wird noch kostspieliger. Aber gerade Haushalte mit knappem Einkommen müssen diesen viel häufiger nutzen.“, sagt Schinkel.

Das Forderungspapier der AG SBV zur Aktionswoche Schuldnerberatung 2023 findet sich im Internet unter: www.aktionswoche-schuldnerberatung.de 

Kontaktdaten der sozialen Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen
Anke Schinkel
Caritasverband für Dresden e.V.
Telefon 0351 4984 715
schuldnerberatung@caritas-dresden.de