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Bistum Dresden Meissen
Fronleichnamsfeier der Zwickauer Gemeinden auf dem Geländer der Pfarrkirche Heilige Familie. © Carsten Thoms
12. Juni 2023

Fronleichnamsfeier in Zwickau

am 11. Juni mit rund 600 Teilnehmenden

Zwickau. Die Spannung war groß, war es doch das erste Mal, dass alle zehn Gemeinden der Zwickauer Pfarrei Heilige Familie das Fronleichnamsfest gemeinsam begehen wollten. Weil die Feier der Neugründung der Pfarrei Ende September 2020 in die Zeit der Corona-Pandemie fiel und es deshalb keine große Feier geben durfte, wurde im Pfarreirat überlegt, wie eine Begegnungsmöglichkeit für die Christen der Großpfarrei geschaffen werden könne.

Man war sich schnell einig, dass dies fortan durch eine gemeinsame Feier des Fronleichnamsfestes am Sonntag nach Fronleichnam geschehen soll, und zwar an wechselnden Orten in der Pfarrei. Weil es in Zwickau drei katholische Gemeinden gibt, wurde hier in der Stadt der Anfang gemacht. Im Chor wirkten Sängerinnen und Sänger aus mehreren Gemeinden mit und gestalteten durch ihren festlichen Gesang die Liturgie. Eine Band begleitete schwungvoll die Gemeindelieder.

Großer Festgottesdienst mit zehn Gemeinden

Dekan Markus Böhme, der leitende Pfarrer, freute sich, dass knapp 600 Christen aus den Gemeinden der Pfarrei bei strahlendem Sonnenschein zusammengekommen waren. Bei der Vorbereitung und dem Planen von Abläufen und vielen Diensten konnte er auf seine frühere Berufserfahrung als bischöflicher Zeremoniar an der Hofkirche in Dresden zurückgreifen. Der Fronleichnamsgottesdienst fand im Freien auf dem Platz zwischen der Pfarrkirche und dem Caritas-Altenpflegeheim St. Barbara statt, so dass auch die Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheimes mit dabei sein konnten – manche verfolgten das Geschehen von den Balkonen aus.

Zur Neugründung der Pfarrei hatte jede Gemeinde eine Kerze gestaltet. Diese standen nun wieder vor dem Altar. Davor war liebevoll ein Blumenteppich gelegt worden. Pfarrer Andreas Jaster stellte in seiner Predigt den 2020 selig gesprochenen Carlo Acutis vor, der mit nur 15 Jahren an Leukämie starb. „Seine Liebe zu den Sakramenten, seine tiefe Jesusfreundschaft im heiligsten Altarsakrament, sein ständiges Bemühen, dass sein Leben in den Augen Gottes gut sei, haben ihn zu einem Heiligen gemacht. Seine wöchentliche Beichte gehörte dazu, wie auch der tägliche Messbesuch und der Rosenkranz", führte Pfarrer Jaster aus.

Nachdenklich stimmte ein Zitat, welches deutlich machte, dass Carlo sehr darunter litt, dass viele Menschen nicht einmal mehr am Sonntag zur Heiligen Messe gehen: „Wie  viele tun es sich an, endlos Schlange zu stehen, um bei einem Konzert oder Fußballspiel dabei zu sein, aber ich sehe nicht, dass dieselben Schlangen die Kirchen füllen, um Jesus zu besuchen… Vielleicht haben die Menschen noch nicht ernsthaft begriffen, dass Jesus dort liebevoll auf uns wartet“, so Acutis.

Chor, Ministranten und Kinder der Gemeinde gestalteten Gottesdienst mit

An die Heilige Messe, bei der 26 Ministranten mitwirkten und auch die Erstkommunionkinder mit ihren Familien mitfeierten, schloss sich eine Prozession um das Pfarrgrundstück an. Die Jüngsten, welche vorher einen Kindergottesdienst bei Gemeindereferentin Bernadette Sonnemann besucht hatten, begleiteten das Allerheiligste mit gebastelten Blumenstäben. Nach einer Statio und dem eucharistischen Segen stimmte die Gottesdienstgemeinschaft aus voller Kehle in das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ ein. Egal, wo man hinsah, man schaute in strahlende und glückliche Gesichter.

Anschließend konnten sich alle bei gegrillter Bratwurst und kalten Getränken stärken. Dabei gab es viele Begegnungen – alte Bekannte trafen sich, neue Bekanntschaften wurden geschlossen. Dieses Fest war wieder ein kleiner Schritt hin in Richtung des Zusammenwachsens der Gemeinden der Großpfarrei Heilige Familie Zwickau. Pfarrer und Vorbereitungsteam sind sich sicher: Das Planen, der Aufwand und die Anspannung haben sich gelohnt.

MBö

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