"Gott hat mich reich beschenkt!"

Bischof Joachim Reinelt blickt zurück auf 75 Lebensjahre

Zelebranten

Dresden, 24.10.2011 (KPI): Mit einem festlichen Dankgottesdienst in der Dresdner Kathedrale haben mehrere hundert Gläubige am vergangenen Freitag (21. Oktober) zusammen mit Bischof Joachim Reinelt seinen 75. Geburtstag gefeiert. Bischof Wolfgang Ipolt und Alt-Bischof Rudolf Müller aus Görlitz sowie der Dresdner Weihbischof Georg Weinhold und Mitglieder des Dresdner Domkapitels waren mit dem Jubilar im Altarraum versammelt.

PredigtBischof Joachim Reinelt ging in seiner Predigt auf seine eigene Lebensgeschichte ein: "Unvergessliche Geschenke habe ich erhalten ohne eigenes Verdienst, gegeben von Gott!". Einige Begebenheiten nannte der Bischof schlaglichtartig: "10 Tage nach meiner Geburt, am Fest Allerheiligen, wurde ich getauft – in die Herrlichkeit Gottes eingetauft. Es kann wohl keiner ganz erfassen, was das bedeutet. Aber wichtig ist, was ER bewirkt", so der Bischof. "Schon in meiner Kindheit hat Gott mich reich beschenkt", ist er sich sicher – auch wenn es harte Zeiten gab, wie z.B. Nächte im Luftschutzkeller, die Vertreibung von Zuhause als 8-Jähriger. Aber sogar der Schulzeit im sozialistischen Umfeld, die für ihn als bekennenden Christen besonders schwierig war, kann er heute Positives abgewinnen: "Gerade das war eine Fügung, denn ich habe früh den Ruf gespürt, Jünger Jesu Christi zu sein. Und die Lehrer dann in Erfurt waren eine Wohltat, denn sie waren der Wahrheit verpflichtet – und keiner Ideologie!" Dort in Erfurt fand Reinelt dann Freunde, unter anderem den bekannten Theologen Heinz Schürmann, der ihn mit dem Fokolar bekannt machte.

Dankbar schaut der Jubilar heute auf mehr als 50 Jahre als Priester zurück: "An keinem Tag erlebte ich Zweifel an meiner Entscheidung zum Priestersein!" Zudem habe er jede Gemeinde, in der er wirkte, als "enormes Geschenk" erlebt und möchte keine missen: "Was haben wir für kostbare Menschen!", resümierte der Bischof dankbar. Und fuhr dann fort: "Natürlich gab es auch Enttäuschung und Traurigkeit – aber trägt uns nicht in einer solchen Situation Gott ganz besonders?"

Als Bischof fühle er sich von der Gemeinschaft der Priester getragen. Und ganz wichtig ist ihm: "Wir sind so sehr angewiesen auf Gottes Hilfe! Auch ein Bischof macht fast nichts – sondern ER. Auf IHN können wir uns verlassen – alle Tage, auch in Zukunft", betonte Reinelt.

Die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor, Solisten und Mitglieder der Staatskapelle gestalteten zusammen mit Domorganist Thomas Lennartz unter Leitung von Domkapellmeister KMD Matthias Liebich den Festgottesdienst musikalisch: Sie brachten die Messe in D-Dur op. 86 von Antonin Dvorák und das "Te Deum" in D von Johann Gottlieb Naumann zu Gehör.

Am Schluss des Gottesdienstes sangen die Kinder und Jugendlichen, die die erste Herbstferienwoche gemeinsam im Winfriedhaus verbracht hatten ("Ab morgen sind wir cool"), dem Bischof ein Ständchen. Sie sangen unter anderem ein Lied, das Joachim Reinelt einst selber gedichtet hatte.

Jugendchor

Bischof mit Jugendchor

Bischof Reinelt dankte den Kindern und Jugendlichen ...

Kinder

... und bekam ein Gruppenfoto geschenkt, das Afra (11) und Simeon (11) ihm überreichten (links: Regina Schulze, Referentin für Kinderseelsorge im Bistum).


Bläser

Die Bläsergruppe, die Joachim Reinelt vor 50 Jahren gegründet hatte, brachte dem heutigen Bischof im Innenhof vom Haus der Kathedrale ein Ständchen.


Reinelt und Ipolt

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt schenkte seinem Dresdner Mitbruder eine "Görlitzer Schatzkiste".


Pater Franz

Unter den vielen Gratulanten war auch Jesuitenpater Markus Franz, Leiter vom Haus HohenEichen...


Gratulant


ICE-Freiwillige

Ausländische Jugendliche, die einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten und derzeit zu einem Seminar im "Hans-und-Sophie-Scholl-Haus" sind, sangen dem Jubilar ein Ständchen.


BigBand

Mitglieder der Bigband des St. Benno-Gymnasiums sorgten für musikalischen Schwung am Abend im Haus der Kathedrale.


Fotos und Text: Elisabeth Meuser



Zurück Impressum