663 Messdiener kamen zum Ministrantentag

am 28. September in Dresden

Nach 2001 und 2004 fand 2013 der 3. Bistumsministrantentag statt.

Nach 2001 und 2004 fand 2013 der 3. Bistumsministrantentag statt.

Dresden, 30.09.2013: „Das ist mein erster Gottesdienst mit mehr Ministranten als sonstigen Gottesdienstbesuchern in Dresden“, so begrüßte Bischof Heiner Koch 663 Messdienerinnen und Messdiener, die aus allen Ecken des Bistums zum 3. Bistumsministrantentag in die Elbestadt gereist waren. „Tat – Ort – Kirche“, so lautete das Motto des Tages, unter dem sich die Jungen und Mädchen auf spielerische Weise mit Kirche und Glaube auseinandersetzten. So gab es den ganzen Tag über ein großes Bühnenprogramm, in Workshops konnten Glocken gebastelt und Karten gedruckt werden, wer wollte, konnte die Gruft oder die Orgel der Kathedrale besichtigen oder Bischof Koch besuchen – der sich den ganzen Tag für die Ministranten frei gehalten hatte.


Kaplan Winfried Kuhnigk aus Freiberg, Bistumsministrantenseelsorger.

Kaplan Winfried Kuhnigk aus Freiberg, Bistumsministrantenseelsorger.



Bistumsministrantenseelsorger Winfried Kuhnigk, einer der beiden Hauptorganisatoren, hatte aus Würzburg ein überdimensionales Weihrauchfass abgeholt, das auf dem Schlossplatz für Weihrauchschwaden sorgte. „Ich finde den Tag super, total genial“, so der Kaplan. „Unsere Vorbereitungen werden gut angenommen. So informieren sich die Teilnehmer unter anderem darüber, was ein Bischof, ein Kaplan oder eine Ordensschwester so alles zu tun haben. Vor allem am ‚Lebendkicker’ ist aber viel los. Es sind alle Dekanate hier vertreten, dabei etwa gleich viele Jungen und Mädchen.“ Stephan Schubert, Referent der Bistumskinderseelsorge und zweiter Hauptverantwortlicher: „Wir haben bereits gestern mit dem Aufbau für den Tag angefangen. Vom Bibelmobil bis zu den Maltesern gibt es unheimlich viel zu entdecken.“


Stephan Schubert, zuständiger Referent der Bistumskinderseelsorge.

Stephan Schubert, zuständiger Referent der Bistumskinderseelsorge.

Im großen Abschlussgottesdienst, an dem Vertreter aller teilnehmenden Gemeinden mitministrieren durften, dankte der Bischof den Jungen und Mädchen für ihren Dienst. „Eine der großen Überraschungen meines neuen Bistums“, so Heiner Koch, „waren die Messdiener. Wo immer ich hinkam, wart ihr auch schon da.“ Bei Begegnungen mit den Ministranten auf seinen Reisen durchs Bistum frage er oft, wie viele Katholiken es in ihrer Klasse gäbe. „Dabei höre ich oft ‚zwei’ oder ‚drei’“, so der Bischof. „Einer sagte ‚Ich bin allein’." Der Bischof rief die Ministranten auf, zusammenzuhalten: "Einen einzelnen Zweig kann man brechen. Aber wenn viele Zweige dicht beieinander stehen, kann man sie nicht mehr brechen."
 
Zugleich forderte er die Kinder und Jugendlichen auf, mutig zu ihrem Glauben wie im Gottesdienst auch im Alltag zu stehen. Wörtlich sagte der Bischof: "Ich bin mir sicher, der liebe Gott ist ganz stolz auf Euch."

Beim Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale.
 
Beim Gottesdienst in der Dresdner Kathedrale.


Zu seiner Predigt hatte er eine Altarschelle mitgebracht, die er den Kindern zeigte. Das unscheinbare Instrument war aus Konservendosen und Nägeln gefertigt. Der Bischof erzählte, er habe diese Schelle von einem hoch betagten Pfarrer erhalten, der in jungen Jahren in russischer Gefangenschaft war. Als Priester hatte dieser im Gefangenenlager heimlich die Messe gefeiert. Dazu hatte ein befreundeter Mitgefangener, der gelernter Schlosser war, aus Konservendosen und Nägeln einen Glockenkranz angefertigt. Bei ihrer Freilassung aus dem Lager nahmen der Priester und sein Freund die Schelle mit. Der Mitgefangene starb auf dem Marsch heimwärts durch den Schnee. Bischof Koch: „Der Priester bewahrte die Schelle auf und betete bei jedem Hochgebet, in dem sie geläutet wurde, für seinen verstorbenen Freund.“ Im hohen Alter nun hatte er die Schelle dem Bischof geschenkt. Ein eindrucksvoller Moment: Während der Messe wurde dieser Glockenkranz zum Hochgebet von einem Ministranten geläutet.

 

Text/Fotos: Michael Baudisch
 

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